Nicht nur Banken, sondern auch Handelskonzerne wie die ehemalige Karstadt-Quelle wollen Staatsstütze. So prüft der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor, staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Nach FTD-Informationen hat Konzernchef Karl-Gerhard Eick dazu vor wenigen Tagen Gespräche mit Vertretern der Bundesregierung geführt. Ein Arcandor-Sprecher bestätigte: „Dr. Eick informiert sich derzeit wie die meisten anderen CEOs großer deutscher Unternehmen ganz generell über alle möglichen Töpfe und Förderprogramme. Das ist sicherlich mehr als recht und billig.“
Nach Informationen aus Regierungskreisen hat Eick mit hochrangigen Mitgliedern der Bundesregierung über Staatsgarantien im oberen dreistelligen Millionenbereich diskutiert.
Dies würde die Risiken für die kreditgebenden Banken verringern. Ein formaler Antrag sei aber von Arcandor noch nicht gestellt worden, hieß es. Finanz- und Wirtschaftsministerium wollten dazu nicht Stellung nehmen.Warnungen Eicks wegen einer möglichen Pleite seines Konzerns ließen die Arcandor-Aktie am Mittwoch tief abstürzen.
Wichtigster Fördertopf der Regierung ist der 100 Mrd. Euro schwere Deutschlandfonds. Ihn hatte die Koalition mit dem zweiten Konjunkturpaket aufgelegt. Nach FTD-Informationen sondieren derzeit zahlreiche Vorstände und Manager großer deutscher Unternehmen staatliche Kredite und Bürgschaften.
Konkrete Anträge sind allerdings nur wenige eingegangen. Ein Grund ist offenbar, dass Unternehmen für die staatlichen Hilfen marktübliche Zinsen und Gebühren zahlen müssen.