Lieber Leser,
zwischen Anfang September letzten Jahres und Mitte März 2017 verteuerte sich die Aktie von First Cobalt von 0,03 auf in der Spitze gut 0,60 Euro. Derzeit ist das Papier für 0,43 Euro zu haben und damit dürfte der Kursverfall längst noch nicht sein Ende erreicht haben.
Kursexplosion das Ergebnis kriminellen Front-Runnings?
Keine Frage: Nachdem der Kobaltpreis in den letzten Monaten im Zuge des Trends zur Elektromobilität erkennbar anziehen konnte, ist das Segment an sich nicht uninteressant. Aber um von den höheren Preisen zu profitieren, muss ein Unternehmen natürlich auch Kobalt produzieren. Und davon ist der kanadische Explorer, der auch über Liegenschaften in der Demokratischen Republik Kongo verfügt, meilenweit entfernt.
Insofern kann man sich des Eindrucks nur schwerlich erwehren, dass der sagenhafte Kursanstieg auf Empfehlungen wenig seriöser Börsenbriefe beruhte, die sich mit der Aktie im Vorfeld zu Kursen unter 0,05 Euro eingedeckt haben (Front Running). Sollte dem so sein, ist ein weiterer Absturz vorprogrammiert. Denn für diesen Personenkreis wären selbst 0,10 Euro noch ein akzeptabler Verkaufspreis.
Umsätze in Deutschland höher als an Heimatbörse
Zur besonderen Vorsicht mahnt der Umstand, dass die Umsätze mit der First-Cobalt-Aktie in Frankfurt erheblich größer als an der Heimatbörse in Toronto sind. Dieses Phänomen ist fast immer ein untrügliches Zeichen dafür, dass es bei einem Wert nicht mit rechten Dingen zugeht. Schließlich hat sich im anglo-amerikanischen Sprachraum nicht umsonst der Begriff vom „stupid german money“ etabliert. Allein schon aus diesem Grund sollten sich Anleger sehr genau überlegen.
Wer dennoch ein Investment in Betracht zieht, sollte sich in einschlägigen Börsenforen umfassend informieren. Und wenn sich dabei herausstellt, dass die eingangs erwähnte Kursexplosion mit aggressiven Kaufempfehlungen von Börsenbriefen einherging, ist die Aktie nicht einmal als hochspekulatives Zockerpapier geeignet, weil man mit diesem Wert mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur Geld verlieren wird.
EinBeitrag von Marc Nitzsche.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse