Totgeglaubte lebenlänger: Der RTS-Index, einer der vielen Börsenbarometer des russischenAktienmarktes, stieg am 8. April auf USD-Basis um 6,62% auf 810,3 Indexpunkte.Damit stieg der RTS-Index in einem Monat um 27% und seit Jahresbeginn um28,33%. Der MICEX-Index, der auf Rubelbasis berechnet wird, stieg am 8. Aprilzwar „nur um 5,72% auf 922 Indexpunkte; damit stieg er seit Jahresbeginn aberschon 48,93%. Im 1 Jahresvergleich befindet sich der RTS-Index damit immer noch61% und der MICEX.Index 45% im Minus Einer der Gründe des starken Kursanstiegs warder starke Ölpreisanstieg auf zuletzt 54 USD/Barrel bei der Sorte WTI, was nunauch an den Zapfsäulen zum Leidwesen der Autofahrer zu Ostern in verstärkterWeise spürbar ist. Zudem verminderte sich die Kapitalfluch und der Rubel konntesich wieder stabilisieren. Dabei ist die Inflationsrate mit 14% immer nochdeutlich zu hoch.
Damit ist dieMoskauer Börse die in diesem Jahr am besten performende Börse der Welt, womitzu Jahresbeginn kaum einer gerechnet hatte. Ganz offensichtsichtlich haben kurz vor Ostern auch noch einige ausländische Fonds Russland als Investmentmarktwieder entdeckt, die sich zuvor noch sehr skeptisch geäußert hatten. Die Kursrallye war fast so stark aus wie EndeOktober, als der MSCI Emerging Markt Index um 52% in einer Woche anstieg. Jetzt stieg der MSCI Emerging Market Indeximmerhin um 25,85% in einem Monat und damit um 11,34% seit Jahresbeginn. Dieszeigt ganz deutlich, dass sich Investments in Emerging Markets wieder lohnen.
Aber auch diezentralosteuropäischen Börsen konnten sich im März und Anfang April von ihren Tiefstständen im Februar kräftig erholen.So stieg der BUX-Index der Budapester Börse in einem Monat um 29% und seitJahresbeginn um 4,61% auf 12806Indexpunkte, der WIG-Index der Warschauer Börse um 21,6% in einem Monat und2,9% auf 28.017,8 Indexpunkte seit Jahresbeginn und der PX-Index der Prager Börseum 29,7% in einem Monat und 4,61% seit Jahresbeginn auf 840,8 Indexpunkte. Der PFTS-Indexder Börse Kiew explodierte sogar um 39% in einem Monat und befindet sich damit„nur“ noch 7% im Minus. In einem Jahr verblieb damit noch ein Minus von 71%.Ähnlich „grausam“ ist die Realität beim ROTX-Index für Rumänien mit einem Kursplusvon 50% in einem Monat, aber Kursverlusten von über 60% in einem Jahr. EinEldorado für geübte Trader, aber Langfristinvestoren liegen immer noch kräftigim Minus, wenn sei erst 2006 die Ostbörse entdeckten. Der Griffin EasternEuroeanFfund verzeichnette aber ein Plus von 21% p-a. seit 1998, was zeigt,dass ich sogar Langfristinvestments in Osteuropa auszahlten..
Dies zeigtaber auch, wie enorm hoch die „Vola“ im Moment an den Ost- und Weltbörsen immernoch ist, wobei sich seit November schon eine Stabilisierung im Sinne einervolatilen Seitwärtsbewegung bemerkbar macht. Alle Ostbörsen-Indices sind über Endlos-Zertifikate auch handelbar,wobei sich allerdings die Spreads Ask/Bid bei den illiquiden Märkten enormerhöht haben. Bei dem UTX-Index für die Ukraine betrug er zuletzt sogar 34%,also das, was man eigentlich verdienen möchte, ist schon im Spread Geld/Briefkursdrin. Noch höher sind die Spreads im Moment bei Nebenwerten in der Ukraine undauch in Russland, wo es zum Teil wochenlang gar keine Umsätze gibt. Daher empfehle ich im Trading-Bereichweiterhin nur liquide Blue Chips oder ETFs. Die Spreads bei den Credit DefaultSwaps haben sich dagegen deutlich abgebaut, was ein gutes Zeichen ist. Sie sindaber immer im historischen Vergleich überdurchschnittlich hoch.
DerKursverlauf war an allen Weltbörsen seit März „V-förmig“, verlief also ohneBodenbildung und auch ohne fundamentale Gründe. Im Gegenteil: die Konjunkturdatenwie schwache BIP-Zahlen und hohe Arbeitslosenquoten (in den USA über 600.000, inSpanien schon 15%) zeigen im 1Q09 weltweit die Stärke der Rezession an. Allerdings wurden positive Nachrichten im Bankensektor„gestreut“ und viele Leerverkäufer mussten sich eindecken, was den Kursschubnach oben verstärkte. Je stärker die Aktiemärkte steigen, desto mehr verlorGold an Wert, da die „Angstprämie“ wegfiel und zudem die Inflationsratensinken. Der Goldpreis fiel seit dem Hoch im März von fast 990 auf 883 USD/Unze.(Vortag 880 USD/Unze.). Am 8. April war lag der Goldpreis trotz derMega-Finanzkrise damit sogar im 1 Jahresvergleich um 5,4% im Minus. Dennoch warGold einer der stabilsten Geldanlagen im 1 Jahresvergleich vor allem auf Basisder Schwachwährungen.
Dagegen konntenandere Rohstoffe wie vor allem Kupfer und Öl deutlich in den letzten Wochen imPreis zulegen. Der Kupferpreis stieg in einem Monat um 22% auf 4400 USD/Tonneund der Ölpreis um 18,7% auf 51,6 USD/Unze, wobei beide Rohstoffe als Frühindikatorenfür eine sich wieder erholende Wirtschaft gewertet werden. Von der Rallye profitierteauch die Kupfer und Ölprozenten in Osteuropa, die daher auch im EAST STOCK TRENDS“schon vorher rechtzeitig als „Aktien des Monats“ herausgestellt wurden. Diemeisten Öl-BlueChips stiegen ausgehend von den Februartiefs schon um über 50%. AuchMedienaktien aus Osteuropa konnten sich im Kurs in wenigen Wochen fast verdoppeln, was zeigt, wie hochdie Tradingchancen in diesen volatilen Zeit sind.
Nach demstarken Kursanstieg bei Aktien und auch einigen Rohstoffen ist in den nächstenWochen nach Ostern aber wieder mit kräftigen Gewinnmitnahmen zu rechnen. Wer anden Mondkalender glaubt: am 9. April war Vollmond und danach könnte es wederbergab gehen. In einem positivenSzenario steigen die Aktien bis Ende April nach einer gesunden Korrektur nochweiter an und nähern sich der immer noch fallenden 200-Tagaeslinie, was dannimmer noch eine Bärmarktrallye und keine Trendwende wäre. Trader, aber auch Langfristinvestoren solltenihre Stopp-loss-Marken in jedem Fall nachziehen. Bearish wird es erst wiederwenn der S&P unter 790 bzw. der DAX unter 3900-Indexpunkte fallensollte. An dominanten News und möglicheStörfaktoren kommen eine mögliche Insolvenz von General Motors sowie die Bekanntgabeder Horror-Zahl von 4 Billionen USD (!) „Giftmüll“ in den Büchern der Banken,die vom IWF in einer neuen Studie ermittelt wurden. Die sich jetzt deutlichverbessernde Stimmung kann also ganz schnell wieder drehen. Hoffen wir aber aneine Fortsetzung der Rallye und auch, dass die Konjunkturprogramme weltweit greifenwerden. Die nächste Frage dürfte dann aber werden, wie hoch die Steuern imnächsten Jahr steigen müssen, um die Haushaltsbilanzdefizite wieder zuvermindern. Bis jetzt handelt es sich noch um „wishful thinking und nicht um guteFundamentaldaten, was – in Kombination mit der Markttechnik (Short-Covering) -zu dem fulminanten Kursaufschwung führte.
Ich befürchte,dass wir demnächst öfters eine 180% Kehrtwendung bei Investoren feststellen. Diemeisten Anleger agieren immer noch pro-zyklisch und nicht anti-zyklisch, wasaber zu keinen guten Ergebnissen führt. Wer jetzt noch einsteigt, nimmt ein wesentlich höheres Rückschlagsrisikoin Kauf als noch vor 1 Monat, als die Stimmungsindikatoren im Tief waren. Einprobates Mittel um Gewinne abzusichern sind Teilgewinnmitnahmen und das Hochziehender Stopp-loss-Marken: Auf diese Weise kommt der Anleger automatisch inLiquidität. Sicherlich kann dabei auchpassieren, dass er zu früh ausgestoppt wird; das ist aber immer noch besser alsKursverluste „aussitzen“ zu wollen und sich passiv zu verhalten, bei einemVerlust von immer noch über 50%, zuweilen sogar über 70% im Depot. Die meisten Privatanleger sind vorlauter Schreck vor den Horrormeldungen in Lethargie verfallen oder sie haben frustriertmit hohem Verlust verkauft. Erwachen Sie aus Ihrem Winterschlaf und werden Sie also wieder aktiv, denn der Frühlingsteht mit einem schönen Blumestrauß voller Anlagemöglichkeiten vor der Tür!Zudem wird der russische Bär auch wieder munter. Werden Sie vor allen nicht zugierig und bedenken Sie, dass derartige Kursavancen wie im März/Anfang Aprilmit 50-100%-Chancen an den Ostbörsen auch nicht in so kurzer Zeit normal sind.
Und dennoch: Diegrößten Chancen werden aber in der Krise geboren. Nutzen Sie daher gerade jetztdie Informationsmöglichkeiten bei dem monatlich erscheinenden Börsenbrief EASTSTOCK TRENDS (www.eaststock.de) und aufdem nächsten ESI-Ostbörsen-Seminar am 27. Mai in Frankfurt/M. (Details unter www.eaststock.de) mit einem Afrika-Special. Auf dem Seminar wirdauch ein Asset.Mix vorgestellt, bei dem alle Module im letzten Jahr in Pluslagen und das auch jetzt vielversprechend ist Verpassen Sie die nächste50%-100%-Chance nicht, die sicherlich kommen wird. Welche Aktien an denOstbörsen auch unter Trading-Gesichtspunkten aussichtsreich sind, können Sieweiterhin der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86€/Min.) entnehmen.
Fazit: DieWelt hat sich (auch nach dem G 20 Gipfel in London) noch nicht wesentlichverbessert, aber sie dreht sich weiter! Und danken Sie dem Osterhasen für dieOsterüberraschung. Frohe Ostern!
TV-Hinweise. Das nächste TV-Interview mit Andreas Männickeist am 24. April 2009 um 21.30 Uhr in der 3SATBörse über Zentralasien(Kasachstan, Usbekistan etc.)
In demkostenlosen Newsletter von Andreas Männicke miteiner wesentlich ausführlicheren Analyse der Performanceaussichten der Weltbörsen gibt es noch mehrHintergrundinformationen zum aktuellen Marktgeschehen, die Sie jetzt unter www.andreas-maennicke.de abrufenkönnen.