Lieber Leser,
heute früh hat die K+S AG ihre aktuellen Quartalszahlen vorgelegt. Und um es gleich vorwegzunehmen: Gute Zahlen sind etwas anderes! So kletterte der Umsatz nur marginal um +2,8% auf 1,13 Mrd. Euro bei gleichzeitig deutlichen Ergebnisrückgängen. So fiel das EBIT um 37% auf 137,4 Mio. Euro und der bereinigte Gewinn um 36% auf 94,6 Mio. Euro. Dies lag allerdings noch im Rahmen der sehr niedrigen Analystenerwartungen.
Ausblick bestätigt, Anleger sehnen sich nach Abschied des Vorstandschef
Auf Basis der vorgelegten Zahlen bestätigte das Management um CEO Norbert Steiner noch einmal den Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr. Dies ist vor dem Hintergrund eines Jahrestiefs beim Kalipreis durchaus positiv zu bewerten. Denn es zeigt, dass man wohl die Kosten strikt unter Kontrolle hat. Nichtsdestotrotz scheinen die Anleger den Abgang von CEO Norbert Steiner herbeizusehnen. Kein Wunder, hatte dieser doch ein lukratives Übernahmeangebot durch die Potash seinerzeit abgelehnt. Nicht alle Aktionäre gingen damit d’accord.
Neuer CEO prüft angeblich großen Konzernumbau
Bekanntlich wird der aktuelle Finanzchef Burkhard Lohr in Kürze CEO Norbert Steiner beerben. Zwar gehört Herr Lohr bereits zur aktuellen Führungsriege, dennoch scheint er neue, eigene Wege einschlagen zu wollen. So möchte er einem kürzlich lancierten Pressebericht zufolge eine neue Konzernstrategie prüfen, wobei es keinerlei Tabus geben solle. Eine der Optionen wäre dabei sicherlich eine Trennung vom Salzgeschäft, das sein Vorgänger Norbert Steiner 2009 noch durch den Zukauf von Morton Salt für mehr als 1,6 Mrd. US-Dollar gestärkt hatte.
Sollte der neue Vorstandschef tatsächlich ernst machen, könnte das die Aktie von K+S endlich wieder deutlich beflügeln. Diese ist – trotz Kursrally an den Aktienmärkten – seit Jahresanfang bisher kaum vom Fleck gekommen. Fairerweise muss man allerdings einräumen, dass sie sich trotz eines für das Unternehmen schwierigen Marktumfeldes wenigstens einigermaßen behaupten konnte.
Zwar scheint der Titel mit einem KGVe von ca. 22,5 bei einer Dividendenrendite von nur noch ca. 1,5% auf den ersten Blick kein Schnäppchen mehr. Dennoch besteht unter einem neuen CEO die grundsätzliche Hoffnung auf Besserung. Da Turnaround-Aktien nie besonders günstig ausschauen, schreckt mich die hohe Bewertung daher nicht ab. Zwar wird die Aktie auf absehbare Zeit weder die alten Höchstkurse noch die Kurse, zu denen es im Zuge des Übernahmeangebots durch Potash gekommen war, wiedersehen. Aber kurzfristig halte ich Kursziele bis 25,00 Euro sowie mittel- bis langfristig auch Kursziele bis 30,00 Euro zumindest für möglich.
EinBeitrag von Sascha Huber.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse