Liebe Leser,
Produktionsunterbrechungen an insgesamt 25 Tagen während des ersten Quartals 2017 – das Problem in Hattorf ist noch lange nicht gelöst. Die Einschnitte beim Kali-Geschäft werden nun auch anhand der kürzlich veröffentlichten Quartalszahlen deutlich.
Die Zahlen
Schauen wir uns zunächst die Zahlen im Detail an. Der Konzernumsatz verbesserte sich um 3 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro. Gründe für das Wachstum seien die starke „Nachfrage nach Düngemittelspezialitäten in Europa und Asien“ sowie ein „erneut starkes Nicht-Auftausalzgeschäft“, so K+S in einem Statement. Jedoch: Die oben erwähnten Produktionsengpässe, eine einmalige Zahlung an Mitarbeiter sowie die im Jahresvergleich niedrigen Kali- und Magnesiumpreise mündeten in einem Rückgang auf der Ergebnisseite. So verschlechterte sich das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um deutliche 37 Prozent auf 137 Millionen Euro.
Die Prognose
K+S rechnet für das Geschäftsjahr 2017 nach wie vor mit spürbaren Zugewinnen beim Umsatz und EBIT I. Die langfristige Unternehmensstrategie „Salz 2020“, welche bis 2020 einen angestrebten EBITDA-Wert in der Salzsparte von 400 Millionen Euro vorsieht, sei ebenfalls auf einem „sehr guten Weg“. Ähnlich verhält es sich mit dem frisch eingeweihten Kaliwerk „Bethune“ in Kanada. Hier erhofft man sich positive Effekte für den Geschäftsbereich der Kali- und Magnesiumprodukte. Mittelfristig erwartet man zudem eine weitere Steigerung der Kalipreise.
Hattorf bleibt ein Unsicherheitsfaktor
Der Konzern machte jedoch des Weiteren klar, dass die unsichere Situation in Hattorf zu einer „erheblichen Abweichung von dieser Prognose führen“ kann. Norbert Steiner, Vorstandsvorsitzender bei K+S, kommentierte die Lage im Werk Werra wie folgt: „Auch wenn die Produktion in unserem wichtigen Werk Werra in diesem Jahr noch nicht ganz ,rund‘ läuft, blicken wir optimistisch in die Zukunft. Durch die Inbetriebnahme der KKF-Anlage im nächsten Jahr erhöht sich die Produktionssicherheit im Verbundwerk noch einmal deutlich und unsere neue Kalimine Bethune in Kanada wird einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.“
Aktie stieg
An der Börse gab man sich jedoch – trotz der problematischen Situation in Hattorf und des schwachen EBIT-Wertes – zuversichtlich. So stieg das K+S-Papier am Dienstagmittag um 0,75 Prozent auf 22,72 Euro.
Der Grund könnte meiner Meinung nach darin liegen, dass die schwachen Ergebniswerte durch Sondereffekte verursacht wurden, und somit eine zukünftige Verbesserung durchaus im Rahmen des Möglichen ist.
EinBeitrag von Norman Stepuhn.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse