Liebe Leser,
jahrzehntelange Bürgerkriege, Krankheitsepidemien, Wassermangel sowie die Hungersnot – noch zur Jahrtausendwende galt Afrika als der „verlorene Kontinent“. Doch ist diese Annahme auch heute noch zeitgemäß? Fakt ist, dass Afrika tatsächlich über großes wirtschaftliches Potential verfügt. So wurden die Ausgaben für die afrikanische Infrastruktur während den zurückliegenden 15 Jahren auf etwa 80 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Neben einer allgemein friedlichen sowie freiheitlichen Gesellschaft liegt die maßgebliche Voraussetzung für das wirtschaftliche Wachstum vor allem auch im Ausbau der Infrastruktur.
Seit dem 30. November 2016 hat Deutschland die Präsidentschaft der G20 inne. Ein Hauptpunkt der Agenda ist die wirtschaftliche sowie gesellschaftliche Unterstützung Afrikas, welche mithilfe diverser deutscher Konzerne umgesetzt werden soll.
Siemens schließt Vereinbarung mit afrikanischen Staaten
Wie nun aus einer Pressemitteilung des deutschen Technologiekonzerns Siemens hervorgeht, habe man im Beisein deutscher Regierungsvertreter eine Vereinbarung mit den afrikanischen Staaten Uganda und Sudan geschlossen. Die Absichtserklärung soll die Zusammenarbeit in den Bereichen Stromversorgung, Industrie, sowie Transport- und Gesundheitswesen regeln. Das Hauptaugenmerk soll allerdings auf dem wichtigen Ausbau der Infrastruktur liegen, welcher in Kooperation sowohl mit öffentlichen Stellen als auch mit privaten Unternehmen erfolgen soll.
Siemens will frische Ideen fördern
Des Weiteren will sich Siemens der sogenannten „Make-IT Allianz“ anschließen. Das Programm wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (kurz: BMZ) forciert, um afrikanische Startups und Tech-Unternehmen mit Ausbildungsinitiativen und sonstigen Investitionen zu fördern.
Wird mit Siemens alles besser?
Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender bei Siemens, hob das große Potential des Kontinents hervor, welches durch die „richtigen Partner“ entfaltet werden könne. Der Manager hat ambitionierte Pläne: „Unser Ziel ist es, den Auftragseingang in Afrika bis 2020 zu verdoppeln, auf mehr als drei Milliarden Euro.“
Keine leichte Aufgabe
Dennoch: Die Umsetzung der Pläne wird sicherlich keine leichte Aufgabe. Noch immer gelten viele afrikanische Staaten als unsicher und deren Regierungen als korrupt. Dies ist sicherlich keine optimale Ausgangslage für wirtschaftliche Förderprogramme. Die allgemein marode Infrastruktur und die unzuverlässige Energieversorgung, derer man sich nun endlich flächendeckend annehmen will, tragen ihren Teil dazu bei.
EinBeitrag von Norman Stepuhn.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse