Bundeswehr sieht Jordanien als beste Alternative für Türkei-Stützpunkt
Die Bundeswehr hält für den Fall eines Abzugs der „Tornado“-Überwachungsjets aus der Türkei eine Luftwaffenbasis in Jordanien für die am besten geeignete Alternative. Nach SPIEGEL-Informationen wurde die Luftwaffenbasis Muwaffaq Salti nahe der Ortschaft al-Azraq im Westen des Landes bereits Ende November vergangenen Jahres als geeignete Ausweichoption für den deutschen Einsatz im Rahmen der Anti-IS-Koalition ausgewählt.
Neben Jordanien prüfte die Bundeswehr auch Basen in Kuweit und auf Zypern. Laut der internen Bewertung des Ministeriums ergab die Erkundung, dass die Basis in Jordanien „den operativen Anforderungen“ für den Einsatz der Tornados und der deutschen Tankflugzeuge „nahezu“ vollständig entspricht.
Sowohl Jordanien als auch die USA, die auf der Basis sowohl Kampfjets als auch unbemannte Drohnen für den Einsatz über Syrien und dem Irak stationiert haben, stünden der Bundeswehr bei einer Verlegung „positiv und äußerst hilfsbereit“ gegenüber, so das vertrauliche Papier aus dem Verteidigungsressort.
Die Bundesregierung hatte am Montag erstmals konkret gedroht, die Bundeswehr aus der Türkei abzuziehen. Hintergrund ist die erneute Weigerung der Türkei, einen Besuch deutscher Abgeordneter bei der Bundeswehr in Incirlik zu genehmigen.