Der Niedergang der Grünen ist hoffentlich unaufhaltbar. Der SPIEGEL zeigt sich besorgt - und gibt Überlebenstipps. Klima-Alarmismus zieht nicht mehr. Die Probleme der Flüchtlingspolitik sind unübersehbar. Und überhaupt: wer braucht die Grünen noch? Bald unter 5%?
"Zukunft wird aus Mut gemacht" heißt der Slogan der Grünen zur Bundestagswahl. Klingt echt mutig, optimistisch geradezu, mit der Kraft von mindestens zwei Motivationstrainern. Doch die Partei verhält sich eher mutwillig selbstzerstörerisch.
Aktuell arbeitet die Partei ihr Wahldesaster in Nordrhein-Westfalen auf. Das Kernelement, wie schon in vorangegangenen Krisen: gegenseitige Attacken.
So ermahnte die Bundesspitze ihre KollegInnen in NRW, Platz zu machen für eine neue, bitteschön erfolgreichere Grünen-Generation. Und Winfried Kretschmann, grün-graue Eminenz aus Baden-Württemberg, warf den NRWlern zu viel Idealismus vor ("gesinnungsethischer Überschuss"), was eine elegante Umschreibung von linksversiffter Gutmensch ist. Grundsätzlich sei die Bundespartei nicht "auf der Höhe der Zeit", legte er in einem Interview nach.