Aktuell ist das neue Allzeithoch beim DAX wieder nur als Fehlsignal zu werten. Damit dürfte sich die seit Anfang Mai laufende Konsolidierung fortsetzen.
Von Sven Weisenhaus
Gestern hat der DAX im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch erreicht. Er überschritt die Marke von 12.900 Punkten und näherte sich damit der runden Marke bei 13.000 Zählern. Doch ein vollständiges Erreichen blieb den Bullen heute noch verwehrt.
Zwei Widerstände begrenzen kurzfristig das Kurspotential
Dafür sind zwei Widerstände verantwortlich, die das eigentlich klar bullishe Signal eines neuen Rekordhochs und das damit verbundene neue Aufwärtspotential verhindert haben. Zum einen scheiterte der DAX letztlich an einer Linie, die man auf die beiden vorangegangenen Hochs legen kann (rot im Chart).
Und zum anderen wirkte die Mittellinie bei 12.945 Punkten aus dem folgenden bekannten Target-Trend-Chart als Hürde (roter Pfeil):
Solange der DAX diese beiden Widerstände nicht überwinden kann, bleibt die 13.000er Marke unerreichbar. Stattdessen könnten die Kurse innerhalb der aktuellen Keilformation, die sich mit dem aktuellen Fehlsignal an der roten Widerstandslinie etabliert hat, noch einmal an die kurzfristige Aufwärtslinie zurücklaufen, welche die höheren Tiefs miteinander verbindet (grün in den Charts). Damit würde auch der Kampf um einen nachhaltigen Ausbruch aus den übergeordneten Aufwärtstrendkanälen (grün und gelb im Chart) in die nächste Runde gehen.
13.000er Marke könnte die Kurse anziehen
Da die 13.000 Punkte aber heute bereits in greifbarer Nähe waren, könnten die Bullen diese nun auf der Anzeigetafel stehen sehen wollen. Und so könnte diese Marke die Kurse nach dem aktuellen Rücksetzer schon bald wieder weiter anziehen. Vielleicht kann eine zunehmende Volatilität nach dem Fed-Zinsentscheid das nötige Restpotential freisetzen. Dann rechne ich allerdings damit, dass dieses Niveau nicht bereits im ersten Anlauf deutlich überschritten werden kann.
Keilformation als Trendabschlussmuster
Kommt es hingegen mit der Zinserhöhung der Fed zu weiter fallenden Kursen und dann auch zu einem dynamischen Bruch der kurzfristigen Aufwärtslinie, dann könnte sich die Keilformation als Trendabschlussmuster herausstellen. Allerdings würde sich daraus erst einmal nur ein Abwärtspotential bis zum Startpunkt der Formation ergeben. Dieser lag am Tagestief des 18. Mai bei 12.489 Punkten.
Weil der DAX aber mit Erreichen dieser Marke bereits recht tief in die übergeordneten Aufwärtstrendkanäle gefallen wäre, würde sich daraus ein weitergehendes Korrekturpotential bis zu deren unteren Trendkanallinien ergeben. Kurse zwischen 12.000 und 11.700 Punkten wären dann denkbar.
Fazit
Aktuell ist das neue Allzeithoch wieder nur als Fehlsignal zu werten. Damit dürfte sich die seit Anfang Mai laufende Konsolidierung (blauer Pfeil im ersten Chart) fortsetzen, die inzwischen in eine Keilformation übergegangen ist. Bricht der DAX aus diesem Keil in die eine oder andere Richtung aus, sind die genannten Kursziele aktiviert.