Akkus für Elektro-Autos sind deutlich umweltschädlicher als bisher angenommen. Bei der Herstellung entstehen z.B. für einen Tesla S über 17 Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente. Ein herkömmlicher Verbrennungsmotor fährt damit acht Jahre.
von Thomas Heck
Eine schwedische Studie zeigt, dass die Produktion der Akkus für Elektro-Autos deutlich umweltschädlicher sein könnte als bisher angenommen und begräbt damit die Hoffnung, eine wie auch immer geartete Mobilität könne umweltneutral aufgebaut werden. Wenn also über Fahrverbote für Dieselfahrzeug diskutiert werden, müssen diese Fakten deutlich gemacht werden. Der arrogante Blick des Teslafahrers an der roten Ampel kann also künftig wieder mit einem verachtenden Blick geahndet werden.
Damit sich ein Elektro-Auto von der Größe eines Tesla Model S ökologisch rechnet, muss man acht Jahre damit fahren. Das sagt zumindest eine Studie des schwedischen Umweltministeriums, welche die Produktion der Lithium-Ionen-Akkus von Elektro-Autos genauer unter die Lupe genommen hat und über die nun die
SHZ berichtet.
So entstünden bei der Herstellung pro Kilowattstunde Speicherkapazität rund 150 bis 200 Kilo Kohlendioxid-Äquivalente. Umgerechnet auf die Batterien eines Tesla Model S wären das rund 17,5 Tonnen CO2. Das ist enorm viel, betrachtet man den jährlichen pro-Kopf-Ausstoß an CO2 in Deutschland von rund zehn Tonnen.
Die schwedische Studie rechnet vor: Ein Fahrzeug mit einem herkömmlichen Verbrennungsmotor könne acht Jahre gefahren werden, bevor es die Umwelt so stark belastet habe wie die Akku-Produktion für ein Tesla Model S, zumal der Stromverbrauch beim Fahren dabei gar nicht berücksichtigt ist.
Bei einem kleineren E-Fahrzeug wie dem Nissan Leaf wären es noch etwa drei Jahre. Daher fordern die Forscher, dass Hersteller und Verbraucher mit kleineren Batterien auskommen müssten – ein starker Gegensatz zur Jagd nach immer größerer Reichweite, die meist mit größeren Batterien erkauft wird.