Obwohl die Ehe eine ziemlich suboptimale Zwangs-Partnerschaft darstellt - angesichts der Scheidungsraten und teils tödlichem Stress - trommeln plötzlich alle für Ehe mit allem. Die Republik in der Ehe-Hysterie.
Kann man mit "Ehe für alle" noch Wählerstimmen gewinnen? Oder 100%-Zustimmungen im politisch korrekten Gutmenschenlager, die den letzten Winkel vermeintlichen Ungerechtrigkeiten ausloten, erzielen? Oder warum springen alle Politiker pötzlich auf das Thema?
Gibt eseigentlich auf diesem Planeten kein größeres Problem, als diese von den Grünen ausgelöste Hysterie, welche sich die Blockparteien sofort zueigen machen?
Und weil alle drüber schwadronieren, darf natürlich die EU-Made Oettinger nicht fehlen:
EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) befürwortet die sogenannte "Ehe für alle". "Im Grunde genommen ist die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft im Gesetz und in der Rechtsprechung schon heute mit ganz wenigen Ausnahmen der Ehe gleichgestellt. Ich bin für eine völlige gesetzliche Gleichstellung homosexueller Paare", sagte Oettinger der "Welt" unmittelbar vor der Bundestagsabstimmung zur "Ehe für alle".
Der Zeitpunkt dafür sei jetzt da, man sollte das Momentum nutzen, betonte Oettinger. Der CDU-Politiker weiter: "Wenn sich zwei Menschen finden, die füreinander einstehen und eine Ehe eingehen, dann ist das die kleinste Form der Solidargemeinschaft, aus der viel Positives für die Gesellschaft entstehen kann. Ob ein Kind, das keine Eltern hat, bei seinen Großeltern oder bei Pflegeeltern aufwächst oder aber liebevoll von zwei verheirateten Männern oder zwei verheirateten Frauen groß gezogen wird - es kommt auf die Liebe zu den Kindern und die Bereitschaft und die Befähigung zur Kindererziehung an."
Oettinger unterstützt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die den Fraktionszwang mit Blick auf die Abstimmung über die Ehe für alle aufgehoben hatte: "Die Frage, ob man für die Gleichstellung homosexueller Paare bei der Ehe ist, ist ganz klar eine Gewissensentscheidung. Es geht nicht um strategische oder machtpolitische Fragen. Darum ist es richtig, die Fraktionsdisziplin aufzuheben."
Die Realität
Im Jahr 2015 betrug die Scheidungsquote in Deutschland rund 40,82 Prozent, d.h. auf eine Eheschließung kamen rechnerisch ca. 0,41 Ehescheidungen. Im Jahr 2011 lag die Scheidungsrate sogar bei über 49%. Oder grob gesagt: jede zweite Ehe wird geschieden. Vielleicht ist die Ehe doch nicht die richtige Zwangspartnerschaft?