Der DAX hat letzte Woche kräftige Verluste hinnehmen müssen. Sie führten dazu, dass er auf ein neues Korrekturtief rutschte. Damit rollt die zweite Abwärtswelle. Wie tief gehts?
Von Sven Weisenhaus
Der DAX hat letzte Woche kräftige Verluste hinnehmen müssen. Gestern rutschte der Index auf unter 12160, so dass der DAX auf ein neues Korrekturtief rutschte. Die bisherigen Tiefs vom 30. Juni (12.319) und 6. Juli (12.316,43) boten nur kurz Halt (siehe roter Pfeil im Chart).
Die Seitwärtsrange (gelbes Rechteck), die ich am 28. Juni als Alternative zum gebrochenen Aufwärtstrend (grüne und rote Linie) ins Spielt gebracht hatte, ist damit Geschichte. Stattdessen wird nun deutlicher, dass der DAX von einem kurzfristigen Aufwärtstrend in einen kurzfristigen Abwärtstrend übergegangen ist.
Ob damit allerdings auch ein übergeordneter Trendwechsel stattgefunden hat, muss sich erst noch herausstellen. Klar ist zunächst einmal nur, dass aktuell tatsächlich die zweite Abwärtswelle der laufenden Korrektur rollt (siehe rote Pfeile im folgenden Chart).
Für diesen Fall hatte ich am 4. Juli bereits ein Kursziel zwischen 11.980 Punkten und 11.641 Punkten ausgemacht. Welches Niveau der DAX genau ansteuert, hängt dabei davon ab, welchen Aufwärtstrendkanal die Anleger als den relevanten erachten. Da die Korrektur allerdings erst später startete, als am 4. Juli erwartet, sind die unteren Linien der Trendkanäle inzwischen weiter angestiegen. Daher liegt das Kursziel nun zwischen 11.765 und 12.117 Punkten. Letzteres leitet sich aus dem alternativen Aufwärtstrendkanal ab, den ich ebenfalls am 4. Juli präsentiert hatte.
Geht man dagegen nach dem Prinzip der Wellengleichheit, dann würde der DAX bei 12.041 Punkten landen, wenn die zweite Abwärtswelle genauso lang wird wie die erste.
Sie sehen also, eine klare Prognose für ein punktgenaues Korrekturkursziel lässt sich derzeit nicht eindeutig festlegen. Aber man kann einen Zielbereich definieren. Dabei erscheint aktuell der neue Aufwärtstrendkanal (gelb im vierten Chart) besonders relevant zu sein, weil der DAX im jüngsten Zwischenhoch exakt dessen Mittellinie ansteuerte und dann wieder nach unten abdrehte. Und so sollte man nun zunächst genau beobachten, wie sich der DAX verhält, wenn er die untere Linie dieses Trends bei ca. 12.117 Punkten erreicht.
Dort würde der DAX dann übrigens auch die untere Linie seines kurzfristigen Abwärtstrendkanals erreichen (rot im zweiten Chart), so dass spätestens dann mit einer Gegenbewegung zu rechnen ist. Und an dieser Gegenbewegung wird sich dann die Stärke bzw. Schwäche der Marktteilnehmer ablesen lassen. Mehr dazu in der nächsten Woche, wenn es soweit ist.