EU-Kommission: Flüchtlingszahl auf der westlichen Mittelmeerroute verdoppelt sich
Die Zahl der Flüchtlinge, die von Algerien und Marokko über das Mittelmeer nach Spanien gekommen sind, hat sich im Jahresvergleich bis Anfang Juli verdoppelt. Das berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Zahlen der EU-Kommission.
Das absolute Niveau bleibt mit 5000 Personen noch niedrig. In Brüssel wird die Entwicklung dennoch mit Sorge gesehen: Jüngste Bemühungen, die mittlere Route über Libyen einzudämmen, könnten die Migration auf die Westroute verlagern, heißt es in Kommissionskreisen. Spanien hatte erhebliche Anstrengungen unternommen, Fluchtbewegungen zu stoppen. So hat Madrid mit Marokko, Algerien und Senegal Abkommen geschlossen und Polizisten geschickt, um im Kampf gegen Schleuser zu helfen.
Unbehagen herrscht in Brüssel auch darüber, dass die Mitgliedstaaten zu wenig Geld zur Bekämpfung der Fluchtursachen bereitstellen. Die EU-Kommission hat für den Afrikafonds erst 153 Millionen Euro von erwarteten 1,8 Milliarden Euro erhalten.