Spektakuläre Festsetzung eines "Jugend-Rettet-Boots" durch die italienische Küstenwache. Die selbsternannten Berliner "Rettungsaktivisten" stehen im dringenden Verdacht gemeinsame Sache mit Schleppern zu machen.
Mit solchen Kähnen sticht die Berliner Organisation "Jugend Rettet" in See. Nun gibt es Beweise, dass mit Schleppern zusammengearbeitet wird.
Die italienische Küstenwache hatte das Boot der deutschen Organisation "Jugend Rettet" (Berlin) am Mittwoch im Mittelmeer gestoppt und nach Lampedusa eskortiert. Die Aktivisten würden der Beihilfe zur illegalen Einwanderung aus Libyen verdächtigt, erklärte die Staatsanwaltschaft.
Die Polizei untersuchte die "Iuventa" und prüfte die Ausweise der Besatzung. Später übernahmen die Beamten die Kontrolle über das Boot und brachen damit in einen größeren Hafen auf. Es ist das erste Mal, dass Italien eines der Flüchtlingsrettungsbote festsetzt.
"Die Beweise sind schwerwiegend", sagte Staatsanwalt Ambrogio Cartosio in der sizilianischen Stadt Trapani. "Wir haben Beweise für Begegnungen zwischen Schleusern, die illegale Einwanderer zur 'Iuventa' begleitet haben, und Mitgliedern der Besatzung."
Bereits im Mai hatte Cartosio einige Hilfsorganisationen der Zusammenarbeit mit den Schleusern verdächtigt. Manche Rettungscrews schienen schon vorher zu wissen, wo die nicht seetüchtigen Flüchtlingsboote später auftauchten, sagte er.
Dokumentation
„Eine Situation wie die des Sommers 2015 kann, soll und darf sich nicht wiederholen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Ende vergangenen Jahres. Doch wie war dieser Satz gemeint? Soll es keine Massenzuwanderung mehr nach Europa geben? Oder dürfen lediglich keine Bilder mehr von überfüllten Bahnhöfen und Straßen über deutsche Fernsehgeräte laufen – erst recht nicht vor der Bundestagswahl?
Unsere JF-TV-Reporter waren auf der zentralen Mittelmeerroute unter anderen auf Malta und Sizilien unterwegs, um dieser Frage nachzugehen. Sie haben dabei nicht nur das Vorgehen der italienischen Behörden unter die Lupe genommen, sondern auch die Rolle der Nichtregierungsorganisationen.