Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass sich die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland in den kommenden Monaten erhöht. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Gemeinsamen Analyse und S...
Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass sich die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland in den kommenden Monaten erhöht. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Gemeinsamen Analyse und Strategiezentrums illegale Migration (GASIM) hervor, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. In dem Expertenbericht heißt es demnach: "Mehrere Indikatoren lassen einen Anstieg der illegalen Migration nach Deutschland in der zweiten Jahreshälfte erwarten."
Hintergrund dieser Einschätzung sind die Überfahrten über das Mittelmeer, das Erreichen der Kapazitätsgrenze in Italien, die Asylpolitik Skandinaviens sowie die grenzpolizeilichen Feststellungen im Juli. Am GASIM beteiligen sich unter anderem Vertreter von Bundespolizei, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Bundesnachrichtendienst und Auswärtigem Amt.
Im Vergleich zum Rekordjahr 2015 hat sich die Zahl der der Tatverdächtigen im Bereich Schleusungskriminalität/Illegale Migration laut GASIM erheblich verringert. Sie liege aber noch deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraumes im Jahr 2014, also vor dem historischen Höhepunkt von 2015. Die Grenzkontrollen rund um den G20-Gipfel in Hamburg Anfang Juli deuteten zudem auf "ein großes Dunkelfeld im Bereich der illegalen Migration hin", heißt es in der Analyse.
Für die Behörden in der Bundesrepublik stellt die Identifizierung der Einreisenden weiterhin eine große Herausforderung dar. Eine Mehrzahl legt keine Dokumente vor.
Nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden im ersten Halbjahr 2017 dennoch rund 122.000 Dokumente überprüft. Im Vergleich zum Vorjahr sind das weniger - die Behörde begründet das mit den rückläufigen Asylantragszahlen.
"Der Anteil der festgestellten mutmaßlichen Fälschungen betrug 2016 rund sechs Prozent und ist auch 2017 stabil auf diesem Niveau geblieben", sagte eine Sprecherin der Flüchtlingsbehörde der Zeitung. Das wären im ersten Halbjahr rund 7.300.