Nordkorea droht bei „Präventivkrieg“ der US-Streitkräfte mit einem „totalen Krieg“, der „sämtliche Stützpunkte des Gegners ausrotten wird, auch auf dem US-Festland“. Der Focus fragt: Wer ist gefährlicher? Trump oder Kim Jong Un?
Von Thomas Heck
Das Trump-Bashing hat eine neue Stufe erreicht. Der FOCUS stellt ernsthaft Donald Trump, demokratisch legitimierter US-Präsident, und Kim Jong Un, kindlicher Diktator von Nordkorea, auf eine Stufe und fragt besorgt seine Leserschaft, wer denn gefährlicher sei. Trump oder der dicke Kim. Die jahrelangen Drohungen Nordkoreas gegen den Rest der Welt sind vergessen, jetzt reagiert für den FOCUS Nordkorea nur auf Drohungen aus den Weißen Haus. So schreibt der
FOCUS online:
"Die gegenseitigen Drohungen zwischen Nordkorea und den USA werden immer schärfer – und immer konkreter: Nachdem US-Präsident Donald Trump indirekt einen Militärschlag angedroht hatte, reagierte Pjöngjang mit der Warnung, man ziehe einen Raketenangriff auf das US-Außengebiet in Guam „ernsthaft in Erwägung“.
Das meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Auf Guam ist eine US-Luftwaffenbasis stationiert. Ein Sprecher des nordkoreanischen Militärs sagte der staatlichen Agentur zufolge, man werde auf einen möglichen „Präventivkrieg“ der US-Streitkräfte mit einem „totalen Krieg“ reagieren, der „sämtliche Stützpunkte des Gegners ausrotten wird, auch auf dem US-Festland“.
Kurz zuvor hatten die UN auf US-Initiative hin die bisher schärfsten Sanktionen gegen das Regime beschlossen. Die USA hatten zuletzt betont, es lägen mehrere Optionen auf dem Tisch – darunter auch militärische. Sprachlich jedenfalls kann die Auseinandersetzung kaum noch mehr eskalieren: Trumps „Feuer, Wut und Macht“ gegen den „totalen Krieg“, den Kim Jong Un an die Wand malt.
Trumps gefährlicher Hang zu Kurzschlussreaktionen
Der US-Präsident und der nordkoreanische Diktator verfügen beide über militärisches, auch nukleares Drohpotenzial. Eine weitere, in Verbindung mit Nuklearwaffen besonders beunruhigende Eigenschaft eint die beiden: Ihre Handlungen gelten als schwer vorhersagbar. Vor wem muss die Welt also mehr zittern?
Donald Trump hat bereits gezeigt, dass er zu Kurzschlusshandlungen im Stande ist, auch bei militärischen Entscheidungen. So ließ er im Frühjahr, von der Weltöffentlichkeit völlig unerwartet, einen Flughafen in Syrien bombardieren. Kurz zuvor waren Bilder öffentlich geworden, die Kinder zeigten, die einem Giftgasangriff - mutmaßlich der syrischen Armee - zum Opfer gefallen waren. Trump reagierte offenbar emotional und nicht vernunftgesteuert (Hat der LOCUS eine Wanze im Weißen Haus installiert? Ein Stück schäbigen Journalismus, widerlich). Ein ähnliches Vorgehen im Fall Nordkorea hätte weit schlimmere Folgen.
Kim kann nicht aus der Droh-Spirale aussteigen
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat sich mit seinen Drohungen gegen die USA innenpolitisch unter Druck gesetzt. Er steht in der Tradition des Kim-Clans und treibt das Nuklearprogramm besonders energisch voran. Es ist kaum vorstellbar, wie er seine harte Haltung oder gar das Programm zurückfahren könnte, ohne in seinem Land das Gesicht zu verlieren."
Die Hoffnung, dass die Journaille in Deutschland endlich mit Verunglimpfungen des US-Präsidenten aufhört, kann mit diesem Artikel genannten Hetzwerk des FOCUS endgültig begraben werden.