Jetzt greift die ARD durch: Weil er sich beim Confed-Cup weigerte, eine 5 Jahre alte Doping-Kamelle zu Russland zu bringen, verweigerte ARD Fußball-Experte Mehmet Scholl die Moderation. Nachdem er die Hintergründe schilderte, trennte sich die ARD-Sportredaktion von ihm.
Mehmet Scholl zu ARD Russlandhetze: Scholl erklärte in der BR-Sendung „Mehmets Schollplatten“ im Bayerischen Rundfunk, warum er seinen Einsatz als Experte beim zurückliegenden Confed Cup Hals über Kopf abgebrochen hatte:
"Da hab ich gesagt, ich möchte, dass diese Story für diesen schönen Tag draußen bleibt…"
Am Sonntag hat sich Scholl in seiner Musik- und Talksendung „Mehmets Schollplatten“ (Download mp3; 50MB) zu den Gründe für seine Entscheidung geäußert.
Laut Programmplan habe die Vorberichterstattung zu den Confed-Cup-Halbfinals mit einer fünf Jahre alten Doping-Enthüllung aus Russland beginnen sollen, so Scholl. Er, Scholl, habe das nicht für relevant gehalten und gesagt: „Ich möchte, dass diese Story für diesen schönen Tag draußen bleibt. Da haben die gesagt, die bleibt nicht draußen und ich darf mich nicht ins Programm einmischen. Da habe ich gesagt: Ich gehe. Und dann bin ich gegangen.“
ARD wirft Scholl raus
In der ARD empfand man Scholls Äußerungen als Amaßung. Ein TV-Experte, der Einfluss auf das Programm nehmen will? Ein Unding.
Am heutigen Donnerstag folgt nun via Pressemitteilung die Verkündung der Vertragsauflösung. Sie zitiert Scholl mit dem dürren Satz: „Ich bedanke mich für tolle und ereignisreiche Jahre als Experte bei der ARD, es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht.“
ARD-Sportkoordinator Balkausky erklärt: „Wir bedanken uns bei Mehmet Scholl für die großartige Zeit mit einem meinungsstarken, streitbaren und originellen Experten, der unsere Sendungen extrem bereichert hat. Er hat den Zuschauern einen tiefen Einblick in den Fußball ermöglicht und sie bestens unterhalten.“