Die Finanzkrise ist eigentlich keine "Finanzkrise" - sondern eine Geldsystemkrise. Um diese besser zu begreifen und die Auswirkungen beurteilen zu können, muss man wissen, was Geld eigentlich ist: Geld ist nichts anderes als Schulden.
Es gibt kein "Geld" ansich, sondern es gibt nur Schulden, und entsprechend Schuldscheine, die wir "Geld" nennen. Der Geldschein ist eine Forderung, die Schuld zurück zu verlangen. Ob dies jedoch funktioniert, ist nicht nur fraglich. Es ist faktisch unmöglich - wegen der Zinsen.
Banken verleihen kein vorhandenes Geld, sie geben Kredit. Das istein kaum beachteter aber wesentlicher Unterschied. Geld entsteht dabeiaus dem Nichts und völlig ohne eigene Anstrengung einfach perKnopfdruck im Bankensystem, von dem es sich Unternehmen, Staat undBürger gegen Zinsen ausleihen müssen.
Das für die Rückzahlungnotwendige Geld ist dann zwar im Umlauf, jedoch nicht das Geld für dieZinsen. Das muss man sich wiederum vom Bankensystem gegen weitereZinsen ausleihen. Wenn alle ihre Schulden zurückzahlen würden, gäbe eskein Geld mehr aber weiterhin Zinsschulden.
Egalwie lange das Spiel gespielt wird, die Summe allen existierenden Geldesist immer kleiner als die Summe aller Schulden plus Zinsschuld. Deshalbbenötigen die Banken auch immer Sicherheiten. Jedes Jahr müssen etwafünf Prozent davon zwangsversteigert werden, wenn sie nicht durch neueSchulden mit noch mehr Zinsen refinanziert werden können.
Das isteinfache Mathematik. Sobald sich die Menschen nicht mehr weiterverschulden wollen oder mangels Sicherheiten können, bricht der gesamteGeldbetrug zusammen. Dieses Ereignis tritt zwangsläufig ein, da dieSchulden exponentiell wachsen, die Sicherheiten das aber in einerbegrenzten Welt nicht können.
Am Ende des Systems mussder Staat diese Schuldenlücke durch explosionsartig wachsendeStaatsverschuldung auffüllen. Nur der Staat gilt dann noch alsvertrauenswürdiger Schuldner, denn er kann seine Bürger durch Zwangenteignen.
Mit faschistischen Methoden wie die Einschränkung derBürgerrechte, die Abschaffung des Bankgeheimnisses, den Aufbau einesÜberwachungsstaates (alles mit vorgetäuschten Gefahren begründet) lässtsich das System noch eine Weile künstlich am Leben erhalten. Doch auchhier gibt es Grenzen, die spätestens dann erreicht sind, wenn dieZinszahlungen des Staates das Brutto-Einkommen aller Bürger übersteigen.
Durch die in das Geldsystem eingebaute permanente Notwendigkeit,gesamtwirtschaftlich immer neue Schulden für die Zinsen undZinseszinsen aufzunehmen, entsteht eine Spirale von immer stärkerwachsender Verschuldung auf der einen und immer schneller wachsendenVermögen auf der anderen Seite. Die Umverteilung von Arm (Zinssklaven)nach Reich (Feudalherren) durch Zinsen und Steuern wird automatischimmer dynamischer. Staatschulden und Steuern steigen in diesem Systemzwangsläufig exponentiell an.
Es ist wie am Ende einesMonopoly-Spiels, in dem schon alle Straßen, Häuser, Bahnhöfe, dasElektrizitätswerk und das Wasserwerk vergeben sind. Wer nichts davonbesitzt, soll nun im Kreis laufen (=arbeiten). Doch das Geld, das mandafür bei Erreichen von Los bekommt (=Einkommen), reicht nicht mehraus, um über die Runden zu kommen.
Jeder der weniger als ca. 400.000 Euro Eigenkapital besitzt ist ein Zins-Sklave, weil er mehr Zinsen bezahlen muss als er einnimmt. Und er muss für diejenigen arbeiten, die mehr besitzen. Das ist so in unserem Geldsystem mit Zwangsverschuldung und Zinseszinseffekt eingebaut. Wir haben ein feudalistisches Geldsystem:
- Zinssklaven: weniger als ca. 400.000 Euro Eigenkapital
- freie Bürger: ab ca. 400.000 Euro Eigenkapital aufwärts
- Feudalherren: mehrere Tausend Euro Zinseinnahmen pro Tag
Ein solches System begünstigt diejenigen, welche über eine bestimmte Kapitalmasse verfügen. Diese vermehrt sich per Zins quasi automatisch. Keine Chance dagegen haben jene, welche unterhalb der "kritischen Kapitalmasse" leben.
Jeder Zinssklave, der versucht,die ca. 400.000 Euro Eigenkapital durch ehrliche Arbeit aufzubauen,wird durch progressiv steigende Einkommenssteuern und Abgaben zu Todegeschröpft.
Der Teufelskreis des Zinseffekts: Zinszahlungen sind in jedem Produkt "eingepreist", verteuern dieses also. Zinsen bedeutet automatisch, dass Schulden steigen und damit noch mehr Zinsen bezahlt werden müssen. Folge: Das System braucht immer mehr Schuldner. Und das ist die breite Masse.
So kann man die sogenannte Subprime-Krise auch als Systemkrise bezeichnen, weil das System eben ständig nach neuen Wegen Ausschau halten musss, um Menschen zu verschulden. Ist dies nicht mehr möglich, muss zuletzt der Staat herhalten. Damit schließt sich der Teufelskreis allmählich.
Erhöht der Staat den Schuldenstand, hat dies zwangsläufig höhere Steuern wegen höherer Zinsszahlungen zur Folge. Der Einzelne hat damit kaum einen Chance, diesem Teufelskreis zu entkommen.
Am Ende steht dann der Staatsbankrott, gleichbedeutend mit Totalenteignung seiner Untertanen. Dieser kann ausgelöst werden entweder durch eine extreme Deflation/Depression oder durch eine Hyperinflation.
Das eigentliche Dilemma des Systems besteht also aus der Tatsache, dass durch Zinsen zwangsweise immer mehr Schulden entstehen. Ist die breite Masse nicht mehr in der Lage, Schulden aufzunehmen, dann springt der Staat ein. Ab einer bestimmten Schuldenhöhe allerdings dürfte auch dem Letzten klar werden, dass diese Schulden nicht mehr zurück gezahlt werden können.
Dem Kenner des Systems dürfte allerdings auch klar sein, dass Schuldner in letzter Instanz ihre Schulden nie zurückzahlen dürfen. Denn das Geld ist bekanntlich aus Schulden entstanden. Werden diese zurückgezahlt, verschwindet auch das Geld. Es löst sich auf.
Dieses Paradoxon darf ebenfalls nicht an die Öffentlichkeit dringen. Denn wieso müssen "kleine Schuldner" ihre Schulden zurückzahlen, während große Schuldner dies auf keinen Fall dürfen - weil sonst das System kollabiert?
So haben wir es am Ende mit dem zu tun, was der Insider "Geld-Illusion" nennt. Es gibt gar kein Geld, es gibt nur Schulden. Die Tatsache, dass Schuldscheine (also Geld) als Zahlungsmittel akzeptiert werden, beruht auf der Illusion, dass die Schulden zurück gezahlt werden können. Das ist aber in dem System niemals möglich.
Sollte dies einer breiteren Öffentlichkeit bewusst werden, könnte es zu einer großen Krise der Menschheit kommen. Denn das Geldsystem funktioniert überall gleich. Entsprechend ist überall auch der Zusammenbruch programmiert.
Es gibt zwar Geldsystem-Experten (nur sehr wenige auf der Welt), welche die These vertreten, dass man Schulden unendlich ausweiten könne. Dem spricht allerdings entgegen, dass bei stark steigenden Schulden die "Rückzahlungs-Illusion" schwindet. Darüber hinaus erzeugen höhere Schulden bei vielen Menschen einen Bewusstseinswandel in Sachen Geld. Mehr und mehr Menschen interessieren sich für diesen Mechanismus und fragen sich: "Was ist Geld eigentlich?".
Wird aber die Mehrheit auf das Geld-Paradoxon aufmerksam, verliert sie den Glauben an das "Zahlungsmittel" - und damit verliert es seine Kaufkraft.
Der Glaube ans "Geld" ist also nur noch zu vergleichen mit der Vorstellung von früher, die Welt sei eine Scheibe. Damals war es die Kirche, welche mit allen Mitteln gegen die neue Weltanschauung vorging - um ihre Machtstellung zu erhalten. Wir dürfen gespannt sein, was demnächst passieren wird, um mit aller Gewalt die Vorstellung von "Geld" - so wie wir es kennen - zu erhalten.
Was danach kommt, weiss allerdings niemand.
In Zusammenarbeit mit: --->www.steuerboykott.de