Der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle hat seinen Wunschkoalitionspartner scharf kritisiert. „Ich bin entsetzt über den Linksrutsch der CDU", sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Freitagsausgabe).
„Die Union wird der SPD immer ähnlicher, sie darf sich nicht wundern, wenn sie ihr auch in den Wahlergebnissen immer ähnlicher wird." Gleichzeitig warf er den Sozialdemokraten vor, das linkeste Programm seit 50 Jahren beschlossen zu haben.
„Die SPD behauptet, sie wolle Brücken zur FDP bauen. In Wirklichkeit gräbt die SPD einen Tunnel zur Linkspartei." Die SPD-Forderungen nach Steuerbonus, Reichensteuer, Börsenumsatzsteuer seien nicht akzeptabel, „weil es den Wohlstand in Deutschland beschädigt und am Schluss äußerst unsoziale Ergebnisse produzieren wird".
Ungeachtet der steigenden Staatsverschuldung forderte der FDP-Vorsitzende eine grundlegende Steuerreform: „Wir können es uns nicht leisten, auf faire Steuern zu verzichten."
Union und SPD werden nach der Bundestagswahl auf die Liberalen angewiesen sein, wenn sie jenseits der großen Koalition eine Regierung bilden wollen. Die Sozialdemokraten haben eine ebenfalls denkbare rot-rot-grüne Koalition unter Einschluss der Partei Die Linke bereits ausgeschlossen.