Lufthansa will rund 70 Air-Berlin-Flugzeuge übernehmen
Die Lufthansa-Führung ist bei ihren Plänen zur Übernahme von großen Teilen Air Berlins offenbar viel weiter als bislang angenommen. Nach SPIEGEL-Informationen aus Aufsichtsratskreisen sollen die Gespräche bereits am Freitag beginnen und möglichst noch am Wochenende abgeschlossen werden.
Dabei soll die Lufthansa einen großen Teil der Air-Berlin-Flotte übernehmen, insgesamt rund 70 Maschinen. Die Lufthansa-Tochter Eurowings und der österreichische Konzernableger Austrian Airlines (AUA) betreiben bereits 38 Air-Berlin-Maschinen im Rahmen eines Mietvertrages. Diese Teilflotte soll nach SPIEGEL-Informationen komplett in Lufthansa-Besitz übergehen, weiterhin von der Billigtochter Eurowings genutzt werden und um weitere vier Jets aufgestockt werden.
Interessiert ist die Lufthansa auch an der Übernahme des österreichischen Air-Berlin-Ablegers Niki. Er betreibt insgesamt 35 Flugzeuge, die Lufthansa will davon jedoch nur 21 Jets übernehmen. Die restlichen 14 Maschinen waren bislang von der TUI teuer an Air Berlin vermietet worden und sollen nun an den Reiseveranstalter zurückgegeben werden.
Wie viele der insgesamt 17 Langstreckenflugzeuge zur Lufthansa übergehen, steht demnach noch nicht fest. Das soll davon abhängen, ob das fliegende Personal zu Zugeständnissen bei den Löhnen bereit ist.
Ein Gebot will die Lufthansa offenbar auch für die Frachtsparte von Air Berlin abgeben, die unter dem Namen Leisure Cargo firmiert und außer dem eigenen Transportgeschäft das von 14 weiteren Kunden betreut, darunter etwa von Condor oder der spanischen Air Europa.