Mit massiver Kritik an den Liberalen gehen die Grünen in den Kampf um den dritten Platz bei der Bundestagswahl. "Die Lindner-FDP ist eine Anti-Europa-Partei. Mit ihrem Programm nimmt sie die Spaltung ...
Mit massiver Kritik an den Liberalen gehen die Grünen in den Kampf um den dritten Platz bei der Bundestagswahl. "Die Lindner-FDP ist eine Anti-Europa-Partei. Mit ihrem Programm nimmt sie die Spaltung und das Ende Europas sehenden Auges billigend in Kauf", sagte der Grünen-Politiker Jürgen Trittin der Neuen Osnabrücker Zeitung (Montagsausgabe).
FDP-Chef Christian Lindner habe im Parteiprogramm "ein Austrittsrecht aus dem Euro" durchgesetzt. "Das würde im Ergebnis dazu führen, dass der Euro scheitert. Das spaltet Europa, könnte es auseinanderreißen.
Eine solche Position vertritt in Deutschland sonst nur die AfD", sagte Trittin: "Ich würde mir als gestandener ehemaliger Wähler von Genscher oder Westerwelle ernsthaft überlegen, ob ich einen Politiker wähle, der im Kern in vielen Fragen in eine Richtung blinkt, die ich sonst nur von Rechtsaußen kenne."
Nach einem Austritt der Briten aus der EU müsse auch Deutschland eine entstehende Finanzlücke schließen helfen. "Deutschland ist der größte Profiteur der Europäischen Union. Jeder Euro, den man dafür ausgibt, ist gut angelegtes Geld", sagte Trittin.
"Wir sind eine Exportnation. Fast drei Viertel unserer Ausfuhren gehen in den Euro-Raum. Wenn dort keine zahlungsfähige Nachfrage mehr besteht, kriegen wir ein Problem", so Trittin weiter.
Auf die Frage, ob er eine Jamaika-Koalition auf Bundesebene ausschließe, sagte Trittin, ihm fehle, wie dem Grünen-Spitzenkandidaten Cem Özdemir, "die Fantasie" dafür. "Man kann nur feststellen - Grüne und FDP vertreten vielfach das Gegenteil."