Die SPD ist zunehmend verärgert über die jüngsten Aussagen ihrer Präsidentschaftskandidatin Gesine Schwan zur Wirtschaftskrise. "Damit ist sie über das Ziel hinaus geschossen", sagte der innenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, zu SPIEGEL ONLINE.
"Wir können es uns nicht leisten, in wichtigen Ämtern Pessimismus zu verkörpern", betonte Wiefelspütz. "Die wirtschaftliche Lage ist zwar schlecht, aber von sozialen Unruhen sind wir doch noch ein Stück entfernt."
Zugleich kritisierte Wiefelspütz die mangelnde Unterstützung, die Schwan bei ihrer Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten von der Parteispitze erhalten habe. Er halte Schwan für eine sehr "kluge und temperamentvolle" Frau. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir sie schon viel früher ganz vorne in unserer Partei platziert hätten", sagte Wiefelspütz.
Schwan hatte in den letzten Tagen mehrfach indirekt vor sozialen Unruhen gewarnt, sollte die Wirtschaftskrise nicht abgefedert werden können.