Der Berliner Kurier interviewte Prof. Max Otte, der mit seinem Buch "Der Crash kommt" schon vor Jahren vor dem Untergang warnte. Im Gespräch mit der Zeitung legt er noch eins drauf mit seinen düsteren Aussichten. Nach seiner Ansicht kommt alles noch viel schlimmer, als manche meinen.
Interview im Berliner Kurier mit Prof. Max Otte:
Was kommt auf Deutschland zu?
Suppenküchen, Obdachlose unter den Brücken, Zeltstädte, Reiseverbote und Fahrverbote. Das könnte alles spätestens im Herbst passieren. Salopp gesagt: Dann knallt es wie ein Schlag auf den Deckel.
Das ist nicht ernst gemeint, oder?
Doch. Sechs Prozent Minuswachstum bedeutet: Erheblich mehr Arbeitslose als bisher, 5 bis 6 Millionen bis 2011 sind realistisch. Ganz besonders sind die Jobs in der Autoindustrie und im Maschinenbau in Gefahr.
Und das heißt?
Das bedeutet eine ungeheuer starke Belastung der Sozialkassen. Die Staatshaushalte können das auf Dauer weder aus Steuereinnahmen noch durch neue Schulden finanzieren. Also müssen die Bürger das mitbezahlen.
Wie soll das gehen?
Durch Abschöpfung und Einsparungen. Wenn die Deutschen 40 Milliarden Euro jedes Jahr durch Reisen im Ausland ausgeben, könnte das durch ein Reiseverbot beschränkt werden. Das halte ich für theoretisch machbar. Ob es auch politisch machbar sein würde, wage ich zu bezweifeln.
Was müsste jetzt geschehen?
Die Programme, die es ja schon gibt, sehr viel schneller als bisher umsetzen. Alles ist beschlossen. Man merkt nur nichts davon. Es muss einfach schneller gehen. Dann schaffen wir auch die Umkehr.
Und wenn nicht?
Dann sind wir alle mit unserem Latein am Ende.
Fürchten Sie dann soziale Unruhen oder gar eine Revolution in Deutschland?
Eher nicht. Deutsche machen ungern Revolutionen. Das ist mein Eindruck. Dann ist jeder ohnehin damit beschäftigt, für das eigene Überleben zu sorgen. Dieser Kampf ums tägliche Leben wird brutal werden.