In der Schweiz ist in einem Intercity-Zug am Montagabend ein Behälter mit einer angeblich ungefährlichen Variante des Schweinegrippe-Virus geborsten.
Wie die Waadtländer Kantonspolizei am Dienstag berichtete, hatte ein Mitarbeiter des Genfer Nationalen Zentrums für Influenza in Zürich acht Proben abgeholt, von denen fünf das Schweinegrippe-Virus enthielten.
Die Viren waren im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) der Schweiz für das Genfer Zentrum bestimmt, um dort einen Test zur Erkennung der Schweinegrippe zu entwickeln. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um eine für den Menschen ungefährliche Variante des Virus. Auch der Virologe aus Genf, für den der Laborbehälter bestimmt war, habe betont, dass kein Ansteckungsrisiko für den Menschen bestehe.
Diese Fläschchen mit den Viren waren luftdicht verpackt und mit Trockeneis -festem Kohlendioxid - gekühlt. Die Viren seien nach den gängigen Regelnverpackt gewesen, sagte Laurent Kaiser, Leiter des Genfer Laboratoriumsfür Virologie am Montagabend vor den Medien.
Allerdings war das Trockeneis irrtümlicherweise innerhalb stattausserhalb des Vakuums platziert worden. Es taute auf, und im Innernder Verpackung entstand ein Überdruck. Schliesslich explodierte dasPaket. Der Transporteur und eine Frau erlitten leichte Verletzungen. Die anderen Reisenden durften später weiter fahren.
Wieso werden Viren überhaupt mit dem Zug transportiert?
InfektologePietro Vernazza vom Kantonsspital St. Gallen weiss: «Beim gestrigenTransport ging es darum, die für Menschen ungefährlichen Virenstämme sorasch wie möglich nach Genf zu bringen», beruhigt Vernazza, «derTransport im Zug ist dazu meist die beste Variante.»
Klar seiallerdings: «Wirklich gefährliche Viren wie beispielsweise dasEbola-Virus würden nicht in einem Personenzug- oder Flugzeugtransportiert.» Zudem gebe es «internationale Richtlinien, wie Virentransportiert werden müssen».