Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg warnt davor, "mit dumpfem Gemurmel" soziale Unruhen in Deutschland herbeizureden.
In einem Interview in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger Magazins stern nannte Guttenberg entsprechende Befürchtungen des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer einen "Aussetzer". Es sei "dumm und unpassend" vom Gewerkschaftschef gewesen, "solche Warnungen in die Welt hinauszuposaunen".
Die Wirtschaftkrise wird nach Ansicht Guttenbergs Deutschland noch lange beschäftigen. "Wir werden noch bittere Momente erleben," sagte er im stern. "Firmen werden in die Insolvenz gehen, auch sehr bekannte."
Der Wirtschaftsminister rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit 2010 stärker steigen wird als in diesem Jahr. "Ob wir es schaffen, in diesem Jahr klar unter vier Millionen zu bleiben, hängt auch davon ab, wie hart der Winter werden wird."
Einen Weg aus der Krise sieht der Wirtschaftsminister nur über mehr Flexibilität: "Wir müssen uns klar machen, dass wir die Krise nicht meistern, wenn wir nicht insgesamt flexibler werden. Das gilt für Arbeitnehmer und Arbeitgeber."
Guttenberg wies im stern Kritik daran zurück, dass er die ersten Wochen im Amt zu sehr für seine Selbstdarstellung genutzt habe. Entsprechende Fotos - etwa auf dem Times Square in New York - müssten als "Zeichen des Optimismus" erlaubt sein. Guttenberg: "Man kann nicht nur in Sack und Asche gehen."