Wegen der deutlich nach unten korrigierten Schweinegrippe-Fallzahlen aus Mexiko hegen deutsche Experten Zweifel an der Gefährlichkeit des A/H1N1-Virus.
Die Überprüfung der Todesfälle in kanadischen Labors hatte ergeben, dass nur sieben Tote auf den Schweinegrippe-Erreger zurückzuführen sind statt 159, die Mexiko zunächst gemeldet hatte.
Alexander Kekulé, Mikrobiologe an der Universität Halle, sagte SPIEGEL ONLINE dazu: "Die Diagnose des A/H1N1-Virus ist schwierig und unter den mexikanischen Gesundheitsbedingungen nicht möglich." Die nicht auf die Schweinegrippe zurückzuführenden Todesfälle bezeichnete Kekulé als "die ganz normalen Todesraten in einem Schwellenland". Nicht jeder, der an einer Lungenerkrankung sterbe, sei ein Epidemieopfer.
Sigrun Smola, Direktorin des Instituts für Virologie in Homburg, sagte, im Vergleich zum Vogelgrippe-Virus, "das eine hohe Virulenz, aber eine geringe Übertragungsrate von Mensch zu Mensch besaß, scheint es bei diesem neuen Virus eher umgekehrt zu sein".
Kekulé, der auch Mitglied in der Schutzkommission des Bundesinnenministeriums ist und die Behörde bei Katastrophenfällen berät, mahnt zur Wahrung der Verhältnismäßigkeit. Von 2500 Verdachtsfällen sei bislang die Rede. Die Dunkelziffer noch nicht erkannter Infektionen werde üblicherweise auf rund das Zehnfache geschätzt.
Gehe man also von etwa 25.000 Ansteckungen und sieben Todesfällen aus, komme ein Toter auf 3000 Infizierte. Das sei weniger als bei einer normalen Influenza. "Das neue Virus wäre damit also nicht sehr aggressiv", sagte Kekulé SPIEGEL ONLINE. Wirkliche Pandemie-Erreger seien wesentlich aggressiver. Außerdem sei auch noch nicht bewiesen, dass das Schweinegrippe-Virus bevorzugt Menschen mittleren Alters befalle.
Von einem Fehlalarm will Kekulé dennoch nicht sprechen: "Die mexikanischen Behörden hatten wohl wenig Daten zur Verfügung." Das Verhalten von Experten und Behörden hält er für richtig: "Man war einfach vorsichtig." Smola bestätigt: "Bei einem neuen Virus, das aus verschiedenen tierischen Komponenten besteht, gibt es immer die Gefahr, dass die Menschheit nicht vorbereitet ist."
Daniel Neun kommentiert
Die in den letzten Tagen bewusste Manipulation der Öffentlichkeit ist aufs Schärfste zu verurteilen. Die Verantwortlichen, die die Meldungen ungeprüft herausgegeben haben, sollten sich jetzt fragen, ob sie die benutzten Opfer einer Kampagne geworden sind, die aus verschiedenen Interessen diese Pandemie-Panik lanciert hat.
Als Akteure in diesem perfiden globalen Spiel kommen mehrere Interessensgruppen in Betracht, z.B. die wirtschaftlicher Interessen.Profitmaximierung durch Herstellung von Wirkstoffen, Atemschutzmasken u.a.; Gewinnmitnahmen durch Spekulationen an der Börse. Der Blick auf den ohnehin schon unruhigen Börsenmarkt nach den Pandemie-Nachrichten spricht Bände.
Präsident Obama legte gestern dem Kongress zur Abstimmung die Freigabe von zusätzlichen Hilfeleistungen durch die US-Regierung zum Eindämmen der bevorstehenden Pandemie in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar vor.
Als weitere Gründe kann man annehmen, dass die Regierungen nach Heraufstufen der veränderten Phase 4 durch die WHO die Durchsetzung von Massnahmen der Kontrolle der Bevölkerung, Lähmung des Bevölkerungwillen durch Panikstimmung und Brechen des Widerstandes in Bezug auf Massnahmen im Zusammenhang mit der globalen Finanzkrise nutzen könnten. --->Radio Utopie