Nach Einschätzung der IG Metall wird der Konzernumbau des in die Krise gera-
tenen ThyssenKrupp-Konzerns weit mehr Arbeitsplätze kosten als bisher ange-
nommen. „Ich rechne mit dem Verlust von deutlich über 5 000 Stellen“, sagte
IG-Metall-Vorstand Detlef Wetzel der ZEIT. Bisher war im Umfeld des Konzerns
stets von 3 000 bedrohten Jobs die Rede. ThyssenKrupp beschäftigt insgesamt
200 000 Mitarbeiter. Für kommenden Montag kündigte Wetzel einen „Aktions-
tag“ bei dem Unternehmen an.
Bei diesem Aktionstag kurz vor der nächsten Aufsichtsratssitzung von Thys-
senKrupp am 13. Mai in Essen wollen die Arbeitnehmer den Verzicht auf be-
triebsbedingte Kündigungen fordern. Zwar hatte Konzernchef Ekkehard Schulz
in einem Eckpunktepapier im März zugesichert, betriebsbedingte Kündigungen
vermeiden zu wollen; seither betonte er jedoch mehrfach, es handele sich dabei
keinesfalls um eine „Garantie“. Wetzel bezeichnete dies als „Wortbruch“. Der
Gewerkschafter, der im Aufsichtsrat der Stahltochter von ThyssenKrupp sitzt,
sagte: „Der Vorstand setzt unser Vertrauen aufs Spiel.“