Die Große Koalition hat sich offenbar auf eineVerschärfung des Waffenrechts verständigt, das unter anderen diekurzfristige Einführung eines bundesweiten Waffenregisters vorsieht.Demnach sollen Waffenschränke künftig mit biometrischen Systemengesichert werden sowie Waffenbesitzer verdachtsunabhängig kontrolliertwerden können.
Dabei seien Details noch strittig, etwa ob dieKontrollen unangemeldet stattfinden sollen, sagte SPD-InnenexperteDieter Wiefelspütz der Berliner Zeitung.
Einigkeit herrscht dagegen offenbar darüber, dass Spiele wie Gotcha (Paintball) oder Laserdromeverboten werden sollen. Dabei spielen Teams mit "Laserpistolen" oderfür Volljährige zugelassenen Luftdruckwaffen, die Plastikkugeln mitFarbfüllung verschießen.
Mit dem Verbot werden Tausende Spieler kriminalisiert. Nach Angaben der Deutschen Paintball-Liga gibt es in Deutschland Tausende Anhänger und mehr als 200 Spielfelder. Seit Jahren versuchtder Verein, Paintball als ungefährlichen Sport zu bewerben. AufTurnieren sind rote Farbbälle wegen der optischen Ähnlichkeit zu Blutverpönt. Paintball-Pistolen werden nicht "Waffen", sondern "Markierer"genannt.
Der Chef der Jungen Liberalen, Johannes Vogel, hat die Pläne der großen Koalition für ein Verbot von Schießspielen wie Paintball und Laserdom als "puren Aktionismus" kritisiert.
"Es fehlt nur noch, dass die Regierung auch Schießbuden und Schützenvereine verbieten will", sagte Vogel der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Vogel fügte hinzu: "Ein absurdes Aktionsimuspaket braucht dieses Land wirklich nicht."
Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth bezeichnete die möglichenVerschärfungen im Waffenrecht hingegen als "mutloses Zugeständnis andie Waffenlobby". Anstatt großkalibrige Waffen generell zu verbieten,habe sich die Koalition gerade einmal auf das "heuchlerische Verbot vonPaintball" einigen können: "Damit verschärft die Koalition dasWaffenrecht an den Stellen, an denen es der Waffenlobby am wenigstenweh tut."