Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, hat sich für eine vertikale Fusion von Sparkassen und Landesbanken ausgesprochen. „Dadurch käme eine Symbiose zustande, die tragfähig wäre: Die Sparkassen sammeln das Geld ein, und die Landesbanken verleihen es wieder“, sagte Sinn am Freitag im Interview mit Handelsblatt.com.
Durch eine solche vertikale Verschmelzung könnten sieben Sparkassen-Organisationen geschaffen werden, sagte Sinn weiter. Zu jeder Landesbank die zugehörigen Sparkassen. Das sei „ein funktionsfähiges Modell“, das in ähnlicher Form von der italienischen Unicredit praktiziert wurde, die aus einem Verbund italienischer Sparkassen entstanden sei, erläuterte der Ökonom. Ähnliches sei auch in Deutschland vorstellbar, betonte Sinn. „Dann würden sehr leistungsfähige Banken entstehen, die auch internationale Player sein können.“
Von den Plänen der Politik, die einen horizontalen Zusammenschluss der Landesbanken favorisiert, hält Sinn wenig. Dieses Modell sei „nicht sinnvoll“, sagte er. „Denn: Wenn ich Kranke zusammen in ein Zimmer lege, werden sie deswegen nicht gesund.“