Das Bruttoinlandsprodukt wird imzweiten Quartal 2009 um voraussichtlich 0,5 Prozent schrumpfen. Diesgeht aus dem heute veröffentlichten Konjunkturbarometer des DIW Berlinhervor. Verglichen mit dem starken Einbruch im ersten Quartal wird sichder Schrumpfungsprozess im Frühjahr verlangsamen. Eine Reihe vonIndikatoren weist auf eine allmähliche Stabilisierung derkonjunkturellen Lage hin.
Die Erwartungen im Ifo-Geschäftsklima habensich seit Jahreswende kontinuierlich aufgehellt. Im April schätzten dieUnternehmen auch ihre aktuelle Lage wieder besser ein. Dazu haben auchsteigende Auftragseingänge in der Industrie beigetragen, die im Märzgegenüber dem Vormonat mit 3,3 Prozent leicht angezogen haben.Gleichwohl beträgt der Rückgang der Auftragseingänge zum Vorjahr immernoch 33 Prozent.
Die verhaltene Aufwärtsentwicklung am aktuellen Randwird maßgeblich durch die Bestellungen aus dem Ausland getragen. Hierstieg der Indikator um 5,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zudemkonnten die Umsätze in der Industrie im März um 1,2 Prozent imgegenüber dem Vormonat zulegen. Allerdings reichte dies noch nicht füreinen Anstieg der Produktion im produzierenden Gewerbe ohne Bau aus.Die Produktion schrumpfte gegenüber Februar abermals leicht mit 0,6Prozent.
Die bis dato vom Abschwung amstärksten betroffenen Bereich der export-orientierten Industrie -Maschinenbau, Herstellung von Kraftfahrzeugen und chemische Industrie -dürften von dieser Entwicklung profitieren. So konnte derKraftfahrzeugbau schon den zweiten Monat in Folge ein Plus imAuftragseingang verbuchen, während sich bei der chemischen Industrieund im Maschinenbau zumindest eine Stabilisierung andeutet.
DasBauhauptgewerbe konnte im März einen Anstieg der Produktion gegenüberdem Vorjahr von 4,9 Prozent verbuchen. Allerdings sanken sowohl dieAuftragseingänge als auch die Neubaugenehmigungen zuletzt wieder, sodass der Ausblick trotz der Konjunkturprogramme verhalten ist.
Insgesamt mehren sich dieAnzeichen für eine langsame Stabilisierung der deutschen Wirtschaft aufeinem niedrigen Niveau. Ein baldiger Aufschwung ist noch nichterkennbar. Insbesondere der Arbeitsmarkt dürfte sich in den kommendenMonaten noch deutlich schlechter entwickeln als bisher. Diefortschreitende Eintrübung der Arbeitsmarktlage ist durch eineStabilisierung der Produktion nicht aufzuhalten - hierzu wäre eineweitaus kräftigere Expansion der wirtschaftlichen Aktivitäterforderlich, als bisher abzusehen ist.