Die Finanznot von Porsche ist größer als bislang bekannt.
In den drei Tagen vom 22. bis 24. März kämpfte Porsche nach Informationen des Hamburger Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL gegen eine möglicherweise drohende Insolvenz.
Verhindert werden konnte dies auch durch einen Überbrückungskredit über 700 Millionen Euro, den der VW-Konzern Porsche gewährte. Doch dieser Kredit hat nur eineLaufzeit von einem halben Jahr. Insgesamt benötigt Porsche zusätzliche Kredite über 2,5 Milliarden Euro, von denen das Unternehmen sich erst 750 Millionen sichern konnte.
Porsche benötigt dieses Geld zur Finanzierung des laufenden Geschäfts. 15 Banken hatten Porsche am 24. März diesen Jahres zwar einen Zehn-Milliarden-Euro-Kreditgewährt. Doch das Geld diente vor allem dazu, Schulden aus dem Kauf von VW Aktien abzudecken. Zugleich hatten einige der Banken aber ihre sogenannten Betriebsmittelkredite an Porsche reduziert, die beispielsweise zum Begleichen der Lieferantenrechnungengenutzt werden.
Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat vor dem Aufsichtsrat der Porsche AutomobilHolding SE eingestanden, auch nach Verlängerung des Zehn-Milliarden-Kredits halte die „kritische Situation“ an. Auf der Sitzung des Kontrollgremiums am 30. März sagte Wiedeking auch, dass er „bis eine Woche vor dem 24. März“, an dem der Kredit auslief, „nicht über die sich zuspitzende Kreditsituation informiert“ war.
Nach Informationen des SPIEGEL gehen inzwischen auch Mitglieder des Porsche Clans auf Distanz zu Wiedeking. Sie verübeln dem Porsche-Chef, dass er sich nichtausreichend um die Finanzen gekümmert hatte.