Die Börse inden „BRIC“-Ländern konnten seit Jahresbeginn alle um etwa 50% zulegen und zählen damit wieder zuden eindeutigen Outperformern unter den Weltbörsen. Nach der Wahl in Indiensprang der SENSEX-Index um 17% an einem Tag in die Höhe. Noch kräftiger war allerdings derAnstieg der Moskauer Börse seit Jahresbeginn. Mit einem Plus von 58% konnte derRTS-Index unter den BRIC-Börsen bisher auf USD-Basis am besten abschneiden. Nurdie Börse in Peru konnte mit einem Plus von 73% die Moskauer Börse übertreffen.Noch besser schnitt „auf dem Papier“ die Börse in Zimbabwe ab mit einem Plusvon 230%, sogar auf USD-Basis. Afrika wird auch eines der brisanten Themen beimnächsten ESI-Ostbörsen-Seminar am 27. Mai in Frankfurt/M sein.
Der DAXbewegt sich seit Jahresbeginn trotz der fulminanten Frühjahrsrallye noch aufder „Nulllinie“, ist somit klarer Underperformer im Vergleich zu den „BRIC"-Börsen. Aber Hand aufs Herz: hatten sie den Mutim März auch wieder kräftiger einzusteigen bzw. die Verlustpositionen zuverbilligen oder waren Sie wie die meisten Anleger passiv? Ich befürchte fast,dass die meisten Anleger von der schönen Frühjahrsrallye nur wenig profitierthaben, weil sie noch zu geschockt vom letzten Jahr sind.
Die„BRIC“-Fonds bekamen hingegen schon in den Monaten Februar und März wiederKapitalzuflüsse, weil die Amerikaner wieder aktiver wurden. Rein wirtschaftlichkann unter den "BRIC"-Ländern bisher nur China überzeugen, die nochsolide Wachstumsraten von über 5% aufweisen. Diese sind aber auch notwendig, umkeine Massenarbeitslosigkeit herbeizuführen. China hatte in den ersten beidenMonaten schon so viele Kredite vergeben wie im gesamten letzten Jahr. DieKonjunktur-Programme laufen auf Hochtouren. China wies mit einem Plus von über5% im 1. Quartal 2009 das höchste Wachstum unter allen „BRIC“-Ländern und sowird es auch in Zukunft bleiben. Die Chinanachfrage ist auch für vieleRohstoffpreise maßgeblich. China hat zudem einen starken Binnenmarkt, wird imExport aber durch die scharfe Rezession in den USA und vielen Industrieländernzurückgeworfen. .
Im Blick mussder Anleger dabei auch weiterhin die ausufernde Verschuldung in Großbritannienund in den USA haben. Bei beiden Ländern droht das AAA-Rating bei den Anleihenzu verlieren. Deswegen brach der Dollar schon Ende der Woche von 1,35 auf 1,40EUR/USD ein und der Goldpreis stieg auf über 950 USD/Unze. Ein Downgrade beiden US-Anleihen könnte dramatische Folgen haben, weil dann die Platzierung vonneuen Anleihen nur durch höhere Zinsen möglich wird. Schon jetzt sind dieUS-Zinsen im Anleihenbereich von 2 auf 4% stark gestiegen ohne dass diesAuswirkungen auf die Börse hat. Der US-Anleihenmarkt ist mit einem Volumen von52 Billionen USD immer noch der wichtigste Markt zur Finanzierung der chronischen. US-Haushaltsbilanzdefizite. Die Haushaltsbilanzdefizitein Großbritannien und den USA betragenviel zu hohe 12 bis 15% durch die Mega-Konjunktur- und Banken-Stabilisierungsprogramme.In Deutschland beträgt das Haushaltsbilanzdefizit nur moderate 6%. Dennoch mussman auch als Aktienanleger die Verschuldung des Staates weiter im Augebehalten. Vor allem wenn die Konjunktur nicht anspringen sollte, wird esweltweit Downgrades bei den Staatsanleihen geben, was die Risikoprämien undmithin Zinsen steigen lässt. Wenn derBund-Future unter 119 fallen sollte, sollet der Anleger short beim Bund-Futuregehen. Die Flucht in Staatsanleihen könnte sich noch als Fiasko herausstellen.Da es aber im Moment aufgrund der globalen Rezession noch mehr deflationäre alsinflationäre Tendenzen gibt, halten die Kurse von Staatsanleihen noch rechtgut.
Auf deranderen Seite könnte der Aktienmarkt sogar davon profitieren, wenn vermehrtAnleger aus dem Anleihen- und Geldmarktfonds-Bereich in den Aktienbereich wechseln. Viele institutionelleInvestoren wie vor allem Versicherungen und Pensionskassen haben die Rallye derletzten Monate gar nicht mitgemacht, da sie die Aktienquote bis auf Nullgesenkt haben. Wenn dis Anleger allmählich den Aktienmarkt wieder entdecken,sollten die Aktienkurse weiter steigen.
Allerdingsbesteht nach der Rallye auch deutliche Abwärtspotential in den Sommermonaten,falls wichtige Chartmarken gebrochen werden. Ich gehe nach wie vor von einerBärmarktrallye und noch keiner Trendwende aus, da die sich zwar abflachendeaber immer noch fallende 200 –Tageslinie vor allem in den USA noch nicht überwundenwerden konnte. Noch flirtet der DAX mit der magischen 5000-er Marke, wird siegebrochen, bestehen gute Chancen schnell auf 5300 Indexpunkte zu steigen. Wirdsie nicht gebrochen, können Gewinnmitnahmen und steigende Zinsen zu stark fallendeKursen führen. Aber erst bei 4600 Indexpunkten wird es so richtig bearish. AmMontag kommt der neue IFO-Geschäftsklimaindex, der sogar positiv ausfallenkönnte. Bedenken Sie bitte, dass der DAX Ende 2001/Anfang 2002 auch inmittender Krise einen gewaltigen Sprung von 3800 auf 5400 Indexpunkte gemacht hat, umdann im Jahr 2003 ein neues Tief vo Unter 300 Indexpunkten zu erreichen. DieKardinalfrage ist: efinden wir uns jetzt von der Markttechnik vergleichbar alsoim Jahr 2001/2002 oder 2003? Im Fall von 2003 würde es sich um eine beginnende Trendwende jetzt schon handeln; im Fall von 2001/2002aber um eine Bärmarktrallye oder sogar um eine Bullenfalle. Die Sommermonatewerden darüber entscheiden.
Im Auge mussder Anleger auch weiter mögliche Bankpleiten in de USA haben. Letzte Woche gingdie größte Bank aus Florida namens Bank United Financial Group mit einer Bilanzsummevon 12 Mrd. USD und Einlagen in Höhe von 8,6 Mrd. USD in die Insolvenz, waszeigt, dass kleine und mittelgroße Banken nicht aufgefangen werden. Die Pleitewird dem Einlagensicherungsfonds FDIC etwa 5 Mrd. USD kosten. Dennoch reagiertedie Wall Street (bisher) sehr gelassen auf 34. Bankpleite in diesem Jahr DerDow Jones schloss fast unverändert bei8277 Indexpunkten und der S&P bei 887 Indexpunkten. Am Montag wird in denUSA nicht gehandelt. Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir nächste Woche wiederbei Dow Jones auf die 8000-er Marke konsolidieren, was auch die hart umkämpfteMarke im April war. So richtig bearish wird es aber erst, wenn der Dow Jonesunter 7600 und der S&P unter 800 Indexpunkte fallen sollte.
In dennächsten Tagen und Wochen wird über das Schicksal über General Motors und Opelund damit die gesamte Autobranche weltweit entschieden. Bei der GM-Zentrale meldetsich jetzt sogar ein chinesischer Autoproduzent. China ist der Zukunftsmarkt imAutomobilsektor. Ich nehme aber an, dass sich GM für den amerikanischenInvestor entscheiden wird. Es stehen einige amerikanische und arabischeInvestoren bereit, die aber ein Chapter 11 von GM bevorzugen, um dann billigerbei der Zerschlagung zum Zug kommen zu können. Vor allem wären sie dann die hohe Belastung der Schulden undPensionsverpflichtungen los. Daher wird vor dem Chapter 11 bei GM keinereinsteigen wollen, hinterher aber viele. Porsche/VW werden sich wohl scheidenlassen, bevor sie geheiratet haben. Porsche befindet sich nach wie vor ingroßen Finanzierungsschwierigkeiten, aber möglicherweise werden arabische Investorenbei Porsche einsteigen und dann eine Übernahme von VW ermöglichen. Nichts istunmöglich. Schweinegrippe ist kein Thema mehr, selbst in Mexiko nicht, was dieBörse beflügelt. Die BaFin hat Untersuchungen bei der Deutsche Bank eingeleitet,um die Konzernsicherheit zu überprüfen. Die Deutsche Bank wird nächste WochenZahlen melden. Möglicherweise handelt es sich auch um geschönte Bilanzzahlen. BehaltenSie in jedem Fall weiterhin Aktien aus Osteuropa und hier vor allem ausRussland und Kasachstan im Auge und beachten Sie das Timing für den Marktein-und Ausstieg, den hierbei handelt es sich um sehr volatile Märkte.
Welche Aktienaus Osteuropa jetzt im Trading-Bereich ge- oder verkauft werden sollten, könnenSie auf der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline 09001-8614001 (1,86 €/Min)entnehmen
Ich empfehlenach wie vor einen Mix aus „Managed Futures Accounts (+36% seit Jahresbeginn), kapitalgeschätztenAnlagen, Private Equity Fonds (China/Indien Infrastruktur), eine Mischung ausUnternehmensanleihen und Aktien aus Osteuropa und ausgewählte Emerging MarketFonds sowie ETF im Trading-Bereich.Wichtig dabei ist für Sie das Timing und die Liquiditätssteuerung, um auch inder Krise positive Renditen nach dem Absolute Return-Ansatz erzielen zu können.Die beiden Musterportfolios im EAST STOCK TRENDS konnten zuletzt eine Renditevon 66% im konservativen und 86% im spekulativen Portfolio seit Anfang März bisEnde April erreichen. Die Anlagestrategien werden auch bei dem nächstenESI-Ostbörsen-Seminar „Go East – Optimale Anlagestrategien in unsicherenZeiten“ am 27. Mai in Frankfurt/M (um 17.30 Uhr im Hotel Monopol) besprochen. Bei dem Seminar wird sich auchdie CAT Oil AG, ein in Russland tätigen Ölserviceunternehmen, vorstellen undAfrika wird als neue Anlageregion von Hartmut Sieper (Fondsmanager vom NESTORAfrika-Fonds) beleuchtet (Dauer 4 Stunden, Info und Anmeldung unter www.eaststock.de, dort bei Seminare oderbei der ESI GmbH unter Tel: 040/6570883).
TV-Hinweis:. Das letzte TV-Interview vonMännicke in N24 vom 20. Mai über Russland können Sie sich jetzt ansehen unter http://mediencenter.n24.de/(im Archiv vom 22. Mai). Zudem gibt es ein neues Interviews von Männicke über Russlandim DAF vom 22. Mai über, dass Sie sich jetzt unter www.anleger-fernsehen.de archiviertwurde (einfach bei der Suchfunktion „Männicke“ eingeben.
Eine wesentlich ausführlichere Analyse überdie Moskauer Börse und auch über den geplanten Einstieg des russischenOligarchen Deripaska bei Opel können Sie jetzt runterladen, wenn Sie denkostenlosen Newslettter von Andreas Männicke unter www.andreas-maennicke.de bestellen.