Die EZB-Mitarbeiter wollen am 3. Juni für 1,5h warnstreiken. Die Ziele des Streiks sind aus der Privatwirtschaft nicht unbekannt (keine Pensionskürzungen). Der EZB-Mittelbau hat eben nicht die Möglichkeiten wie z.B. die Abgeordneten des EU-Parlaments, die vor ein paar Wochen ernsthaft die europäischen Steuerzahler für ihre wegen der Aktienkrise unter Wasser stehenden Pensionspläne haftbar machen wollten.
Andererseits hat die EZB im Prinzip ja auch einfache Möglichkeiten, pekuniäre Pensionsprobleme abzufedern.
Wozu ist man denn europäischer Lender of last reserve und MoMU "Master of the Money Universe" bzw. MoQE "Master of Quantitative Easing"?
Was sind schon vielleicht schlappe 100-200 Mio. Euro an frisch gedruckten Pensionssubventionen für diese 1500 Mitarbeiter, wenn man regelmäßig Billionen-schwere innereuropäische Transfers aus dem Nichts kreieren kann?
Und dass sich daran etwas ändert, werden die Streikenden gewiss nicht riskieren: Die geplanten 1,5h Streikzeit sind in etwa der Zeitraum, den die Gelddrogen-abhängigen EU-Politiker, EU-Banken und EU-Finanzminister gerade noch ohne Kollaps überstehen können.
Die Amerikaner könnten bei heuer etwa 250 Mio. $ Bedarf an frischem Papiergeld (pro STUNDE versteht sich; und nur für den STAATShaushalt, versteht sich...) vielleicht noch nicht einmal einen 1,5h-Streik der Fed-Druckereisklaven überstehen.
Gut daher, dass Bernankes Druckerpressen heutzutage komplett elektronisch und fast vollautomatisch programmiert arbeiten können. Beachtenswert ist auch Folgends: Man höre und staune - die EZB macht sich Gedanken über "Demokratiedefizite" (!). Leider reicht die Phantasie in dieser Richtung gerade mal bis zur INNERBETRIEBLICHEN Mitbestimmung. Von BÜRGERmitbestimmung in der EU ist hier selbstredend nichts zu hören.
Solche Termini bleiben auch in der sonst so polyglotten EU dauerhaft Fremdwörter. Allerdings wird es nicht einmal für eine EZB-INTERNE Mitbestimmung reichen. Wo kämen wir hin, wenn 1500 Mitarbeiter ausgerechnet in der Geldpolitik "mitbestimmen" könnten? Wo doch Jean-Claude Trichet selbst nur Marionette und Befehlsempfänger ist. Mal sehen, wann Jean-Claude auch für die EU negative Zinssätze durchsetzen muss. Und wann er endgültig fertig mit dem Abverkauf der europäischen Goldvorräte ist. [pb]