Die US-Wirtschaft dürfte dank ihrer langfristigen Widerstandsfähigkeit und ihrer internationalen Schlüsselrolle nach der gegenwärtigen Rezession wieder stark dastehen, erklärte Moody's am Mittwoch. Daher werde den USA mit der Note AAA weiter eine erstklassige Bonität bescheinigt.
Die Ratingagentur Moody’s stellt fest, daß die AAA Bewertung der Bonität der USA trotz der erhöhten Defizite stabil sei.
Nun denn, wir reden über erhöhte Defizite in den USA. Es handelt sich nicht einfach nur um erhöhte Defizite, nein, es handelt sich um historisch einmalige Größenordnungen.
Bei Großbritannien wird das Rating in Frage gestellt bei einer Neuverschuldung von gut 12% nach Erwartung des britischen Finanzministeriums ausgehend von einer Staatsverschuldung von lediglich 53,2% per Ende April 2009. Das erscheint vertretbar bezüglich der jüngeren Dynamik in der Neuverschuldung.
In den USA liegen wir per 26.5.2009 oder nach 7 Monaten und 26 Tagen im laufenden Fiskaljahr laut der US-Treasury bei einer verfassungskonformen Darstellung der Neuverschuldung in Höhe von 1.281 Mrd. USD oder 9% des BIP (Public Debt).
Wenn man dieses Defizit hochrechnet auf das Gesamtjahr, sprechen wir von Größenordnungen des diesjährigen öffentlichen Gesamtbudgetdefizits von bis zu knapp 20% des US-BIP.
Die öffentliche verfassungskonforme Gesamtverschuldung stellt sich aktuell auf knapp 80% des US-BIP (Public Debt 11.305 Mrd. USD versus BIP 14.200 Mrd. USD).
Wir erachten es für durchaus ambitioniert vor diesem Hintergrund, daß Moody’s keinen Handlungsbedarf sieht und nehmen diese Einstellung interessiert zur Kenntnis. Für Leser meines Buches „Endlich Klartext“ verweise ich auf das Kapitel, das sich mit dem ordnungspolitischen Rahmen des US-zentrischen Finanzsystems befaßt.