Die Betriebsrenten des angeschlagenen Autobauers Opel sind nicht nur für potenzielle Investoren ein großer Kostenfaktor.
Bei einer Insolvenz kämen die Ansprüche der Arbeitnehmer und Rentner auch andere deutsche Unternehmen teuer zu stehen, wie das Nachrichtenmagazin FOCUS berichtet. Dann wären die Zusatzpensionen im Wert von 4,7 Milliarden Euro per Pensions-Sicherungs-Verein (PSVaG) geschützt, in dem mehr als 70.000 Firmen die Ruhegelder der Mitarbeiter gegen Konkurse abgesichert haben.
Der Vorstandsvorsitzende des PSVaG, Martin Hoppenrath, sagte FOCUS, die übrigen Mitgliedsbetriebe müssten das Geld innerhalb eines Jahres aufbringen: „Das wäre der größte Schaden, den wir je hatten.“ Allein Opel würde die Kosten der übrigen Arbeitgeber gegenüber 2008 verzehnfachen, so Hoppenrath vor.
Voriges Jahr schlugen Insolvenzen für jeden der zehn Millionen Versorgungsberechtigten mit je 50 Euro extra zu Buche. Eine Opel-Insolvenz allein bedeutete knapp 500 Euro. Auch andere Insolvenzen machten 2009 zu einem teuren Jahr: Bis Mai hat der Verein mehr Geld einsammeln müssen als im gesamten Jahr 2008.
Im Bieterwettstreit um Opel wird ebenfalls um die Zusatzrenten gerangelt. Wie FOCUS aus der Bundesregierung erfuhr, fordert der österreichisch-kanadische Investor Magna 3,3 Milliarden Euro, um sich bei einer Übernahme von Teilen der Pensionspflichten freizukaufen.
Doch weder die Regierung noch andere Unternehmen wollen helfen, denn andere Firmen könnten bald Ähnliches fordern, wenn der Staat darauf einginge. Auch der Pensions-Sicherungs-Verein winkt ab: „Wir drängen uns nicht, das Geld unserer Mitglieder auszugeben“, sagte Hoppenrath.