Blick vom Space-Shuttle: Die Straße von Hormus (persisch تنگه هرمز, Tangeh-ye Hormus, nach der in ihr liegenden Insel Hormus) ist eine an der schmalsten Stelle 60 km breite Meerenge, die den Persischen Golf im Osten mit dem Golf von Oman, dem Arabischen Meer und dem Indischen Ozean verbindet.
Seit der Antike ist die Straße von Hormus eine wichtige Schifffahrtsstraße. Durch sie verläuft der gesamte Schiffsverkehr von und zu den Ölhäfen Kuwaits, Bahrains, des Irak, der Vereinigten Arabischen Emirate und des Iran, dazu der größte Teil des saudi-arabischen Verkehrs.
Einige kleine Inselchen in dieser Seestraße könnten übrigens in Zukunft für Sprengstoff sorgen. Denn der Iran beansprucht diese Eilande. Es geht um Macht und um Öl. Der Disput sorgt am Golf immer wieder für Ärger und Aufsehen. Dies wird allerdings von der westlichen Presse kaum aufgegriffen.
Die Strasse von Hormus gehört ohne Zweifel zu den strategisch wichtigsten Seestrassen dieses Planeten. Im Norden der Iran, im Süden die Ausläufer der arabischen Halbinsel. Grund für mich, an Ort und Stelle dieses Fleckchen Erde genauer unter die Lupe zu nehmen.
Per Auto gehts von Dubai ca. 3 Stunden an der Küste entlang nach Norden. in Richtung Oman. Der Grenzübertritt ist umständlich aber reibungslos. Irgendwann endet dann die Küstenstrasse. Dann heisst es: Umsteigen ins Boot.
An Board einer alten arabischen Dhau. Mit dieser sehr erfahrenen Crew wandele ich auf den Spuren Sindbad des Seefahrers. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit. Besonders beindruckt mich der Steuermann, der ein riesiges Ruder per Hand bedient. Er kennt die Gewässer gut, auf ihn ist Verlass.
Eine Dhau ist ein altes arabisches Segelschiff, meist ein Zweimaster. Allerdings hatten wir auch noch einen alten Motor im Schiffsbauch, welcher die Reise etwas windunabhängiger macht.
Und so sieht die Gegend aus: Die Nordspitze der arabischen Halbinsel, die Straße von Hormus. Flirrende Hitze und schroffe Bergwelt.
Traumhafte Kullisse. Bisher ist diese Gegend von Touristen vesrschont. Gemächlich tuckert unser Boot an der Küste entlang. Die Gegend ist völlig menschenleer. Ab und zu trifft man auf verlassene Behausungen an der Küste.
Bis zu 2000m ragen die Bergen hoch aus der See. Im Vordergrund Ruinen einer verlassenen Telegraphen-Insel. Hin und wieder tauchen Begleiter aus der dem Meer auf:
Delfine begleiten uns.
Ab und zu mal ein gewagter Sprung in die verlockenden Fluten. Abkühlung bringt es gleichwohl nicht. Denn das Meer ist hier ca. 40 Grad warm - oder heiß?
Am nächsten Tag geht es in die einsame Bergwelt. Ein typischer Fjord an der Nordspitze der arabischen Halbinsel. Bis zu 20km züngelt das Meer durch die Bergwelt der Nordspitze der arabischen Halbinsel. Kein Wind, kein Ton, spiegelglatt das Wasser - Einsamkeit pur:
Musandam nennt man die Gegend an der Strasse von Hormus, die zum Omangehört. Es ist ein zerklüfteter Gebirgszug, in dem nur wenige Menschenleben. Kilometerlange Fjorde durchziehen das Wüstengebirge. Man nennt diese Gegend auch das "Norwegen" Arabiens. Allerdings sind die Temperaturen nicht ganz mit Skandinavien vergleichbar. Im Sommer kann es hier bis zu 50 Grad heiss werden.
Die Exklave Musandam liegt im äußersten Norden Omans an der Straße vonHormuz. Das knapp 2000 km² große Gebiet wird von mächtigen Bergenbestimmt, die eine geologische Fortsetzung des Oman-Gebirges sind.
Die Beiden waren genauso überrascht wie ich, jemanden zu treffen. Und einen Europäer sieht man hier auch nicht alle Tage. Rechts oben im Bild Wasserbehälter, an denen man seinen Vorrat auftanken kann. Allerdings ist unbekannt, wie lange das kostbare Naß schon in den Behältnissen lagert. Macht aber nichts. Ist der Wüste ist Wasser kostbarer als Gold.
Weiter geht die Reise durch die zerklüftete Bergwelt an der Straße von Hormus. Sieht nicht gerade einladend aus, ist aber trotzdem wahnsinnig schön. Ohne kompetente Führung kommt man hier nicht wieder raus. Wer sich hier verirrt und nicht genügend Wasser bei sich hat, dem droht der sichere Tod.
Gegen Abend sind wir wieder an der Küste. Dort treffen wir iranische Schmuggler. An der Küste stapeln sich Kartons und Waren zum Abtransport über die Straße von Hormus nach Iran.
Eilends werden angelieferte Waren über den Strand zu den Booten transportiert. Die Schmuggler kommen gegen abend mit ihrenSchnellbooten und laden ihre Nußschalen voll mit Dingen, die im Iranschwer erhältlich sind. Ob auch Waffen und Uran dabei sind, konnten wirnicht feststellen.
Mit einem letzten Blick auf die Bergwelt an der Straße von Hormus heisst es für heute: Good Bye. Eine Reise zur Straße von Hormus ist auf jeden Fall empfehlenswert. Wer das Besondere erleben will, der fährt von Dubai aus in die fantastische Gebirgslandschaft des Oman. Fortsetzung folgt.
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