Der insolvente US-Konzern General Motors gibt die Kontrolle über seineEuropatochter nur gegen erhebliche Zahlungsverpflichtungen desErwerbers ab. Wie das Handelsblatt (Freitagsausgabe) aus Regierungs-und Unternehmenskreisen erfuhr, muss Opel auch nach der Abkopplung vombisherigen Mutterkonzern für Patente tief in die Tasche greifen.
Lautinternen Regierungsunterlagen, die dem Handelsblatt vorliegen, gewährtGM seiner Ex-Tochter zwar Zugang zu allen geistigen Eigentumsrechtenvon GM – Opel muss dafür aber weiter Lizenzgebühren zahlen. Dieaddieren sich nach Handelsblatt-Berechnungen in den nächsten zehnJahren auf fast 6,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen Opel-Vorzugsaktienfür GM im Wert von 200 Millionen Euro sowie eine einmalige Barzahlungvon 300 Millionen Euro.
Auch das Thema Pensionslasten birgtnoch Zündstoff. In Regierungskreisen hieß es, bei den Verhandlungen mitMagna sei das Thema zuletzt ausgeklammert worden. In dem von Magnaunterzeichneten Vorvertrag werde die Frage, wer in welcher Höhe für diePensionslasten von insgesamt 4,5 Milliarden Euro aufkomme, nichterwähnt. Im Kanzleramt hieß es, Magna arbeite mit Opel und demPensionssicherungsverein aktuell an einer Lösung. Es sei„ausgeschlossen“, dass Magna die Pensionslasten auf den Bund abwälze.Sprecher von GM, Opel und Magna wollten dazu keine Stellung nehmen.
Magnawill bis Ende September den Kauf abschließen. Bund, Länder, Investorund US-Regierung hatten sich auf den Verkauf von Opel an ein Konsortiumum Magna verständigt. GM bleibt danach mit 35 Prozent an seinerehemaligen Europatochter beteiligt.