Die staatliche Überbrückungshilfe für den Autobauer Opel fließt dem Nachrichtenmagazins FOCUS zufolge zur Hälfte ins europäische Ausland.
Die deutschen Steuerzahler müssten zwar für Kredite in der Höhe von den 1,5 Milliarden Euro bürgen, berichtet FOCUS unter Berufung auf Regierungskreise. Im Land bleiben aber nur 750 Millionen Euro. 600 Millionen Euro gehen nach Saragossa (Spanien). Die britischen Vauxhall-Produktionsstätten könnten auf Risiko der deutschen Steuerzahler im August für 150 Millionen Euro Werkzeuge für den Bau des neuen Astra finanzieren.
„Das Risiko eines Ausfalls“ der Kredite werde von der Bundesregierung „angesichts der laufenden Verluste der Adam Opel GmbH“ als überdurchschnittlich hoch eingeschätzt, zitiert FOCUS aus einer vertraulichen Regierungsvorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestages.
Magna und Sberbank bringen bei Opel-Übernahme
nur 100 Millionen Euro an Eigenkapital ein
Das Konsortium aus dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna und der russischen Sberbank bringt bei der Übernahme von Opel nur 100 Millionen Euroan Eigenkapital ein.
Das geht aus der bislang unveröffentlichten Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) hervor, die dem Hamburger Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL vorliegt. Bislang hatte es geheißen, die beiden Partner engagierten sich mit 500 Millionen Euro. 400 Millionen stellen Magna und Sberbank hingegen nur als zinsloses Darlehen zur Verfügung, für das sie sich Sicherheiten einräumen ließen. Erst schrittweise und über Jahre soll der Kredit in Eigenkapital umgewandelt werden.
Ein Gutachten der Unternehmensberatung McKinsey im Auftrag der hessischem Landesregierung hält das Magna-Konzept ebenfalls für risikoreich. „Die Annahmen erscheinen optimistisch, die kostenbezogenen Ergebnisverbesserungen sind anspruchsvoll“, heißt es dort.