Angesichts der schwierigen Suche nach dem Flugschreiber der abgestürzten Air-
France-Maschine im Atlantik fordern Luftfahrtexperten jetzt, dass das Bordsystem
künftig alle Flugdaten, die in der Black Box festgehalten werden, über ein Satellitensystem
direkt an die Leitzentralen der Fluggesellschaften meldet. Schon heute
existiert ein einfaches Kommunikationssystem namens Acars, das dem Wartungspersonal
am Boden Fehlermeldungen übermittelt. Technisch sei es gar nicht
notwendig, die Flugzeuge groß aufzurüsten, sagte Robert Francis, ein führender amerikanischer
Sicherheitsexperte, dem Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL. Es reiche,
die Software des Kommunikationssystems umzuschreiben, und schon verwandle
es sich in eine Art Online-Black Box. Francis fürchtet, der Flugschreiber des
A330 könnte nie gefunden werden. „Das wäre eine Schande für die Luftfahrt“, sagte
er. Umso wichtiger sei der Aufbau eines neuen Übertragungssystems für Flugdaten
basierend auf dem Acars-System. Dieses hatte in den letzten Minuten des
Air-France-Flugs 24 solcher Fehlermeldungen versendet. „Gerade dieser Absturz beweist,
wie wertvoll diese Technik sein könnte“, sagte der ehemalige Vizechef des
National Transportation Safety Board, der Untersuchungsbehörde für Flugunfälle in
den USA, dem SPIEGEL.