Die Wirtschaftslage in den USA bleibt nach Angaben der US-Notenbank Fed weiter angespannt. Allerdings gebe es Anzeichen für eine langsame Erholung, erklärte die Federal Reserve in ihrem am Mittwoch vorgelegten Konjunkturbericht "Beige Book".
Wie die Fed allerdings zu dieser äußerst optimistischen Interpretation gelangt, bleibt im Dunkeln. Offenbar ging es nur darum, auf Biegen und Brechen eine positive Schlagzeile zu erzeugen. Denn die Faktenlage ist alles andere als hoffnungsvoll.
Eines hat die Fed jedoch erreicht: Die Nachrichtenagenturen und der Mainstream bringen die positive Schlagzeile - offenbar ohne selbst nachzulesen. Denn der Konjunkturbericht belegt genau das Gegenteil: Es gibt keine Anzeichen von Erholung. Es sieht eher so aus, als wenn es noch schlimmer kommt.
Laut "Beige Book" stellt sich die Konjunkturlage in den USA im Mai wie folgt dar:
- Wirtschaftliche Bedingungen sind im Mai schlecht geblieben oder haben sich verschlechtert
- Arbeitsmarkt ist schwach geblieben
- Löhne sinken im allgemeinen oder bleiben konstant
- Kreditbedingungen bleiben angespannt oder verschlechtern sich weiter
- Lage am gewerblichen Immobilienmarkt verschlechtert sich weiter
- Konsumausgaben bleiben schwach
Die Fakten des Beige Books belegen, dass die Gesamtlage im Mai schlecht geblieben ist und sich in Teilbereichen sogar weiter verschlechtert hat. Trüb sieht es den Währungshütern zufolge besonders auf dem Arbeits-, Immobilien- und Kreditmarkt aus.
Als optimistisches Zeichen wertet die Fed bereits, dass mancherorts die Arbeitslosenquote nicht mehr so stark gestiegen sei wie zuvor. Dies als "positiv" zu bewerten oder gar als Hoffnungszeichen zu deuten, erscheint jedoch sehr gewagt - angesichts der Fakten, welche im Beige Book schwarz auf weiss nachzulesen sind. Ob sich aufgrund dieser Analyse etwas Optimistisches deuten läßt, bleibt dem Leser selbst überlassen.