Während die von mirfavorisierten „BRIC-Börsen“ jetzt schon alle über 50%in diesem Jahr zulegen konnten, war die Performance von den großenWeltbörsen wie New York, London oder eher ernüchternd,denn selbst nach der Rallye blieb nur ein kleines Plus seitJahresbeginn übrig. Nach der fulminanten Frühjahrsrallye,die immerhin sowohl den deutschen als auch dem amerikanischenAktienmarkt im Durchschnitt um über 30% seit März anstiegenließ, fragen sich die Marktteilnehmen immer noch, ob dies nuneine Bärmarktrallye oder schon der Beginn einer Trendwende war.Die Beantwortung dieser Kardinalfrage hängt davon ab, wie man zueinen die fundamentalen Daten, die Frühindikatoren und dieMarkttechnik interpretiert. Dabei kann man die gleiche Kardinalfragean einigen Rohstoffmärkten stellen wie zum Beispiel den Ölpreis.Auch der Ölpreis verdoppelte sich seit dem Tief im Februar von35 auf über 72 USD/Barrel. Ist dies nun auch beim Ölpreisde Beginn einer Trendwende oder nur einer Zwischenrallye mitabschließendem Absturz? Zuletzt stieg der Ölpreis auf 73USD/Barrel ohne erkennbare Gründe wieder auf 73 USD/Barrel,wovon vor allem Ölwerte profitierten. Der Ölpreis stiegauch im letzten Jahr bis zum Sommer auf 150 USD/Barrel rasant an.
Um es vorwegzunehmen: esgibt für beide Richtungen immer noch genügend Pro undContra-Argumente, so dass eine Prognose immer noch schwerfällt.Für de Beginn einer Trendwende am Aktienmarkt (und auch bei denRohstoffmärkten) sprechen eine ganze Reihe vonStimmungsindikatoren und Frühindikatoren, die sich entweder aufniedrigem Niveau stabilisieren oder auch schon nach oben drehen.Apropos „niedriges Niveau“: auch dieses sollte der Anlegerrelativieren, da es sich meistens um ein Absturz auf das das Niveau2002 bis 2004 handelt, was zwar ein Post-Krisenszenario nach demHorrorjahr 2001 war, aber es gab auch schon viel tiefere Notierungen.So war der Ölpreis bei der Asienkrise 1998 bei 10 USD/Barrel imTief, so dass ein Ölpreis von 50 USD/Barrel noch eineVerfünffachung bedeutet. Auch hier sollte der Anleger die PeakOil-Theorie berücksichtigen die mittelfristig zu steigendePreisen führen könnte, nämlich dann wenn dieProduktion weiter rückläufig und die China/Indiennachfrageallmählich anzieht bleibt. Der Kupferpreis gilt alsFrühindikator für die Industrie.
Er hat sich von 3000 aufüber 5000 USD (exakt 5222 USD/Tonne) erholt, wovon auchosteuropäische Kupferwerte wie Kazakhyms aus Kasachstan und KGHMaus Polen mit starken Kursteigerungen profitierten (Kazakhyms hatsich schon vervierfacht seit März). China fragte wieder mehrKupfer nach, während die Nachfrage nach Stahl auf niedrigemNiveau stagniert. Die Chinanachfrage wird auch in Zukunft maßgeblichfür die Rohstoffpreise sein, da die USA als großerImpulsgeber ausfällt.
Der Goldpreis, derfälschlicherweise immer als Frühwarnindikator für einekommende Krise zitiert wird, pendelt zwischen 900 und 1000USD/Barrel seit über 1 Jahr. Zuletzt fiel er auf 937 USD/Unze,obwohl sich der Dollar bei 1,40 EUR/USD stabilisierte, nachdem derDollar zuvor sehr schwach war. Gold ist also auch nicht der „großeKrisengewinner“ und schon gar nicht ein geeigneter Hedge, umAktienkursverluste auszugleichen. Erst bei über 1000 USD/Unzedürfte er kräftig ansteigen. Der Goldpreis stieg ohne Krisein den Jahren 2002 bis 2008 wesentlich stärker an. Ervervierfachte sich von 250 auf 1000 USD/Unze. Jetzt bewegt er sichseit 1 Jahr bei der größten Krise der Nachkriegzeitseitwärts. Das besagt im Grunde schon alles.
Die meistenVermögensverwalter haben sich erst im Mai wieder engagiert undlaufen daher von der Performance her dem Markt hinterher. Kaum einerder Vermögensverwalter schaffte seit März ein Plus von über40%, es sei denn er hatte die BRIC-Länder schwergewichtig mitins Boot genommen, was ich auch empfehle. Die BRIC-Börsen sindmit einem Plus von jeweils über 50% die am besten performendeBörsen der Welt, dabei Moskau sogar plus 80%. Auf denBRIC-Ländern beruhen auch die Hoffungen der Zukunft.
Lassen Sie sich auch inden nächsten Wochen weiterhin auch von der Markttechnik leiten.Die meisten Akteinindices haben die 200-Tageslinlne zwar von untennach oben durchschritten, aber sie ist immer noch fallend bzw. hatnoch nicht nachhaltig nach oben gedreht. Zudem haben die meistenIndices mit Ausnahme von China die langfristigen Trendlinie nach obennoch nicht durchbrochen. Dies verläuft zum Beispiel beim DAX bei5200 Indexpunkten. Bären und Bullen werden also auch in dennächsten Wochen um die Führerschaft kämpfen und derKampf ist noch nicht entschieden, auch wenn die Bullen in den letzten3 Monaten an Kraft und Zuversicht gewonnen haben. Es kann gut sein,das die Aktienmärkte weltweit wie schon in der vergangenen Wocheauch in der nächsten Woche seitwärts tendieren. Irgendwannwird es aber eine Kapitulationsphase auf der Long oder Shortseitegeben und dann sollten Sie mit dem Markt gehen und sich nicht gegenihn stellen - welche vorgefasste Meinung sie auch vorher immerhatten.
Kurz und gut: es ist nochnicht entschieden, ob es sich in den drei Monaten um eineBärmarkrtrallye oder den Beginn einer Trendwende handelte. Reincharttechnisch rate ich weiterhin dazu, investiert zu bleiben, aberin Liquidität zu gehen, wenn der S&P unter 880 Indexpunkte,der DAX unter 4970 Indexpunkte und/oder der RTS-Index unter 1000Indexpunkte gehen sollte. Der DAX schloss am 12. Juni mit einem Minusvon 38 Punkten bei 5069 Indexpunkten und konnte damit die 5000-erMarke knapp behaupten. Der S&P-Index schloss in etwa aufVortagsniveau bei 946 Indexpunkten. Der RTS-Index konnte such miteinem Plus von 0,48% bei 1127 Indexpunkten ebenfalls gut behaupten.Damit haben sich die meisten Indices in der letzte Woche kaumverändert.
Auch hier kann derAnleger bei Unterschreiten der angegeben kritischen Marken zwischenTeilpositionsglattstellungen und vollständigen Rückzugentscheiden, wobei hier sicherlich auch steuerliche Überlegungenzu berücksichtigen sind. Die Aktienkurse verlieren jetztdeutlich an „Momentum“, haben also nicht mehr den Schwung wie inden Monaten März bis Ende Mai. Ich rechne in den Sommermonatenauf der anderen Seite aber mit keinem Crash an den Weltbörsen.In den Sommermonaten könnte es sich aber entscheiden, ob wir voreiner Trendwende stehen oder sich der Bärmarkt seit Mitte 2008fortsetzt. Ich habe Ihnen im EAST STOCK TRENDS (www.eaststock.de)aber auch aufgezeigt, wie profitabel „Rebounds“ bzw.Bärmarktrallyes sein können. Das konservative Portfolioerreichte ein Plus von 93% und das spekulative Portfolio von 120%.Wer das auch nur annähernd erreicht hatte, sollte keine Problemhaben, dann auch wieder in Liquidität zu gehen, was aber nur mitliquiden Blue (und Red) Chips oder ETF machbar ist.
Welche Aktien ausOsteuropa jetzt im Trading-Bereich ge- oder verkauft werden sollten,können Sie auf der täglich aktualisierten Ostbörsen-Hotline09001-8614001 (1,86 €/Min) entnehmen.
Ich empfehle zudem achwie vor einen Mix aus „Managed Futures Accounts (+36% seitJahresbeginn), kapitalgeschätzten Anlagen, Private Equity Fonds(China/Indien Infrastruktur), eine Mischung aus Unternehmensanleihenund Aktien aus Osteuropa und ausgewählte Emerging Market Fonds sowie ETF im Trading-Bereich. Wichtig dabei ist für Sie dasTiming und die Liquiditätssteuerung, um auch in der Krisepositive Renditen nach dem Absolute Return-Ansatz erzielen zu können.
Eine wesentlichausführlichere Analyse vom aktuellen Marktgeschehen und dentrendbestimmenden Indikatoren bzw. „Dominanzfaktoren“ könnenSie jetzt runterladen, wenn Sie den kostenlosen Newslettter vonAndreas Männicke unter www.andreas-maennicke.debestellen.