In Großbritannien gibt es Überlegungen, eine "Internet-Steuer" einzuführen. Britische Haushalte, die über einen Festnetz-Telefonanschluss verfügen, sollen in Zukunft eine Art "Internetsteuer" in der Höhe von 50 Pence (rund 0,59 Euro) pro Monat bezahlen. Mit diesem Vorschlag sorgt derzeit der Kommunikationsminister Lord Carter in Großbritannien für Aufregung. In britschen Internet-Foren wird die neue Steuer schon als "Informations-Steuer" bezeichnet.
Die Zusatz-Einnahmen vonsechs Pfund (rund sieben Euro) pro Jahr und Haushalt sollen genutztwerden, um die Bereiche des Vereinigten Königreichs mit modernenGlasfaser-Kabeln auszustatten, in denen es für die rein wirtschaftlichorientierten Telekommunikations-Konzerne nicht attraktiv genug wäre,die Ausbau-Kosten zu tragen.
Der Labor-Politiker Carter hatte am Dienstag, seinen bereits mit Spannung erwarteten Bericht "Digital Britain" präsentiert, in dem er einen Rohentwurf der digitalen Zukunft des Vereinigten Königreichs skizziert.
Demnach hat derzeit rund ein Drittel der Bevölkerung des Landes keine Möglichkeit, über eine ausreichend schnelle Verbindung ins Netz einzusteigen.
Eine schnelle Webverbindung sei für die Menschen mittlerweile so "unerlässlich wie Strom, Gas und Wasser", hatte der britische Premierminister Gordon Brown erst kürzlich in einem Beitrag für die Times geschrieben.
Viele Internet-User sind dagegen empört über das neue Vorhaben des Staates. Es wird befürchtet, dass damit die Hürden für den Internet-Zugang erhöht werden, weil nicht alle Surfer gewillt sind, eine extra Steuer für das Internet zu zahlen.
Ausserdem wird die Nähe des Staates zum World Wide Web kritisiert. Die Einführung einer Steuer könnte der Anfang von größeren Hindernissen sein, in dem staatliche Behörden den Zugang zum Web erschweren.
Last but not least wird befürchtet, dass die Einnahmen aus der Internetsteuer nicht dem Ausbau der Netzes dient, sondern im Staatshaushalt versickert.
--->£6 'broadband tax' on every home in Britain to fund national ...