Richard Russell pflegt gerne zu sagen, die Entscheidungsträgerin der Politik hätte nur die folgende Wahl: Entweder sieblähen die Währung auf oder sie schauen zu, wie dieWirtschaft einen schrecklichen, deflationären Tod stirbt. Ich habeoft schon gesagt, dass es wirklich keine Alternative gibt - ganz gleichwie stark die US-Notenbank inflationiert. Die Wirtschaft wird am Endesterben, WEIL das Geldangebot aufgebläht wird. Ich sage dies mitdem Gefühl der Sicherheit, denn eine der beiden "Todesformen" wirdeintreten. Entweder wird es einen "Tod" durch Hyperinflation oder einen"Tod" durch eine deflationäre Implosion geben.
Ich gebe zu, hinsichtlich dieser beiden Szenarien zwischen denStühlen gesessen zu haben - anders als die meisten meiner Freundeim Lager des echten Geldes, die sich entweder auf der einen Seite oderder anderen verorteten. Shedlock und Gordon stehen zum Beispiel auf derdeflationären Seite. James Turk, John Williams und die meistenanderen Goldbugs sind auf der inflationären Seite.
Und meine Unfähigkeit, mich klar zur Richtung zupositionieren, in die unser pathologisches Geldsystem läuft, warnatürlich der Grund, warum ich damals im Januar 2005 meine IDW(Inflation/Deflation Watch) aufbaute. Und aktuell ist sie zumindest aufleicht inflationär gedreht. (Siehe Diskussion unten.) Wir glauben,bei dieser ansteigenden Bewegung handelt es sich um einnatürliches Abprallen, dass mit Dr. Robert McHugh´ssteigender (B)-Welle zusammenfällt, bevor die gefürchtete(C)-Abwärtswelle eintritt - ein katastrophales Ereignis, dasNationen verändern wird und den Bullenmarkt korrigiert, der imJahr 1718 begonnen hatte.
Der oben stehende Chart zeigt eine einbrechende Geldmenge M3, wiesie vom Inflationisten John Williams kalkuliert wurde, vor dem ichhöchste Achtung habe. Schauen Sie, wie M3 einbricht; trotz deshockeyschlägerähnlichen Anstiegs, zu dem es kam, als dieUS-Notenbank Geld ins System pumpte. Die monetäre Basis derNotenbank von St. Louis, sie ist Teil unseres globalen Indikatorsfür US-Dollarliquidität (Global U.S. Dollar Liquiditymeasure, GUSDL), schoss mit fast 40% in die Höhe. Unser GUSDL, derauch US-Dollareinlagen in ausländischen Zentralbanken einbezieht,ist jetzt leicht über die 40%-Marke hinausgewachsen. Nun ist eseinmal so, dass Geld ins Bankensystem gepumpt wird mit der Absicht eineInflationierung zu bewirken, doch das funktioniert ganz einfach nicht,zumindest bis jetzt noch nicht.
Das Problem ist folgendes: Solange es keinen massivenGeldtransfer von der Bundesregierung direkt zu den Massen gibt, wirddieses Geldpumpen nur solche spekulativen Booms anheizen, wie wir siebei Aktien, Bonds und jüngst bei den Rohstoffen gesehen haben.Banken verleihen einfach nicht in größerem Umfang, dennihnen fällt es zurzeit sehr schwer, kreditwürdige Schuldnerzu finden, oder sie fürchten, dass diejenigen, die jetzt noch alskreditwürdig erscheinen, es in naher Zukunft schon nicht mehr seinwerden, da sich die ökonomischen Bedingungen auch weiterhinverschlechtern.
Und genau diese Art von Problemen hatten die politischenEntscheidungsträger in den 1930er Jahren. "You can lead a horse towater but you can't make him drink." Es ist so, als würde manversuchen, eine Schnur zu schieben - "pushing on a string" - eineweitere Analogie aus den 1930ern. Und eine große Frage stelltsich mir: Auf welcher Grundlage können die Takling Heads auf CNCBin diesen Zeiten bloß ein so optimistisches Bild zeichnen?
Noch nie zuvor hat es so schlimme Zustände bei den Krediten derKonsumenten gegeben. Kreditkartenrahmen werden zurückgenommen,weil die Nutzer einfach nicht mehr zahlen können. Ich habe letzteWoche die Geschichte eines Fondmanagers gehört, wobei es darumging, wie junge, clevere Leute ihre Kreditkarten nutzen, um ihreGrundsteuer bezahlen zu können. Jetzt werden viele von ihnenfeststellen müssen, dass ihre Kreditrahmen nicht übernommenwerden, wenn ihre alten Kreditkarten auslaufen. Dann werden sie alsomit ihren Grundsteuerzahlungen in Verzug geraten und schon bald ihreHäuser verlieren.
Ja, sicherlich sind dies nur anekdotische Indizien; aber inAnbetracht der Tatsache, dass die überwiegende Mehrheit derAmerikaner über keinerlei Ersparnisse verfügt und nur von derHand in den Mund lebt und nun jeden Monat 600.000+ verloreneArbeitsplätze hinzukommen, wo doch eigentlich jeden Monat 100.000+neue Jobs benötigt werden, um wenigstens bezogen auf dasWirtschaftswachstum Schritt zu halten, warum sollten wir in Anbetrachtdieser Tatsachen bloß denken, dass es nicht zu neuen, massivenAusfällen kommen wird?
Aber jetzt kommt der wahre Hammer: Die Unternehmensgewinnesind abgestürzt und in die tiefe Schlucht des großen GrandCanyons gefallen. Schauen Sie sich die folgenden zwei Charts an, diezeigen, wie schrecklich es uns wirklich geht. Bedenken Sie auch, dassdie inflationsbereinigten Gewinne im S&P um mehr als 90%zurückgegangen sind - mehr noch als während der GroßenDepression. Und bis jetzt ist nur ca. ein Drittel der schlechtenKredite abgeschrieben worden. Wenn weitere schlechte Krediteabgeschrieben werden, werden die Gewinne wahrscheinlich noch weitereinbrechen, vielleicht sogar massiv und übergreifend aufnationaler Ebene; insgesamt wird das Riesenverluste bringen.
Der oben stehende Chart zeigt, dass das aktuelleKurs-Gewinn-Verhältnis für den S&P 500 aufRekordhochständen verweilt. Wie in Gottes Namen können dieAnalysten der Wall Street nach bestem Gewissen jetzt Aktien anpreisen -wenn sich ein solches Bild bietet? Ich denke mal, sie tun das, wasihnen die Jobs sichert, oder?
Und was ist mit China? Sollte man nicht wenigstens von Chinaverlangen können, dass es die Welt aus der Rezession/ Depressionzieht? Ich habe da meine Zweifel, teilweise auch, weil China immer nocheine sehr befehlsabhängige Wirtschaft ist. Im Wall Street Journalvon Freitag erschien ein Artikel über chinesische Banken, diejetzt beginnen, deutliche Verluste bei ihren vergeben Krediteneinzufahren - Kredite, zu denen sie von ihrer eigenen Regierunggezwungen worden waren. Das klingt doch wie Barney Frank, oder?, dervorschlägt, wir sollten Gesetze erlassen, mit denen US-Bankengezwungen werden können, Kredite an unrentable Konsumenten undUnternehmen zu vergeben.
Ein anderes Problemfeld und Zeichen für Deflation istdie massive Geldschöpfung durch alle Zentralbanken zusammen. Sieversuchen, die Währungen billiger zu machen, um im internationalenWettbewerb den Handelsvorteil zu erlangen. Zudem nehmen dieHandelsbeschränkungen rund um den Globus rapide zu, so wie es inden 1930ern passierte.
Das Gemetzel ist einfach entsetzlich, und das ist auch einGrund, warum wir aus fundamentaler Sicht (und trotz des Anstiegsunserer Inflation/Deflation Watch) kein Problem damit haben, dem(C)-Welle-Szenario von Dr. McHugh Glauben zu schenken. Wir wollenallerdings, dass Sie sich, neben all dem Nachdenken überökonomische Probleme, auf dieses Ereignis vorbereitet haben, wenn/falls es kommt. Das ist auch der Grund, warum ich mich jeden Tag aufDr. McHughs Arbeiten stürze.
© Jay Taylor Editor of J Taylor´s Gold & Technology Stockswww.miningstocks.com
Dieser Artikel erschien am 05. Juni auf www.gold-eagle.com