Der Autokonzern Volkswagen erwägt eine Beteiligung an dem japanischen
Konkurrenten Suzuki. Vorstandschef Martin Winterkorn strebe eine
Kooperation mit den Japanern an, berichtet das manager magazin in seiner
neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 26. Juni). Die mögliche
Zusammenarbeit wolle er gegebenenfalls durch eine Kapitalbeteiligung
untermauern, heißt es in Unternehmenskreisen. Angedacht seien zunächst rund
10 Prozent.
VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg hatte erst vor wenigen Wochen in
Japan die Aussichten einer möglichen Kooperation mit Suzuki sondiert und
war mit einem positiven Eindruck zurückgekehrt. Die Produkte und die
Philosophie der Japaner seien nicht weit weg von den Volkswagen-Maximen,
heißt es in Wolfsburg. „Wir beschnuppern uns noch“, sagte ein Topmanager
des Konzerns. „Es laufen noch keine Verhandlungen.“ Die Unternehmen müssten
zunächst klären, wie ihre Pläne zusammenpassten.
Volkswagens Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte Suzuki Anfang Mai für
seine Kleinwagen gelobt. Die Japaner sind mit ihren Modellen im
Wachstumsmarkt Indien mit weitem Vorsprung Marktführer. Die VW-Spitze
interessiert sich besonders für diese kleinen Modellplattformen. Die
Wolfsburger haben in diesem Segment ihre größten Schwächen. Ihnen fehlen
profitable Kleinwagen. Suzuki hat aktuell keinen großen Partner. Die
Japaner könnten etwa von den Dieselmotoren des Volkswagen-Konzerns
profitieren.