Deutscher Gründerpreis 2009
Die Jury des Deutschen Gründerpreises ehrt den Unternehmer "für eine
herausragende unternehmerische Aufbauleistung und eine vorbildliche
Unternehmenskultur. Aus einem kleinen Apparatebaubetrieb schuf er ein
internationales Unternehmen, in dem sich die Mitarbeiter als Teil einer Familie
begreifen. Für Fischer standen Innovationen immer im Mittelpunkt. Er gilt als
einer der produktivsten Erfinder der Welt und hat bis heute mehr als 1.100
Erfindungen zum Patent bzw. Gebrauchsmuster angemeldet. Fischer setzt sich bis
heute für die Förderung des Erfindertums ein, u. a. mit dem
Artur-Fischer-Erfinderpreis."
Aus einem Ein-Mann-Betrieb baute er nach dem Krieg einen Weltkonzern auf.
Seinen berühmten S-Dübel erfand Fischer 1958, zahllose weitere Entwicklungen
folgten. Die Patente wurden zur Basis des Unternehmens. 1980, bei der Übergabe
an Sohn Klaus, hatte Fischer bereits 1.480 Mitarbeiter und machte etwa 81
Millionen Euro Umsatz. Das Erfolgsgeheimnis des Ingenieurs ist einfach:
"Begeisterung", sagt er. "Ich erlebe immer wieder die Freude eines Kindes, wenn
etwas nach vielen Rückschlägen endlich gelingt." Diese kindliche Begeisterung
und das Vertrauen in die eigenen Kräfte hat Artur Fischer seiner Mutter zu
verdanken.
"Meine Mutter hat nie gesagt, dass etwas nicht geht, sondern mir dabei
geholfen, es selbst herauszufinden." Seinen Erfolg, so der Unternehmer
bescheiden, verdanke er zu einem großen Teil seinen engagierten Mitarbeitern.
"Man muss die Herzen der Menschen erreichen", erklärt er. "Es macht einen
großen Unterschied, ob jemand acht Stunden da ist oder ob jemand acht Stunden
arbeitet." Ein gutes Betriebsklima und ein fairer Umgang miteinander waren ihm
und später Sohn Klaus immer sehr wichtig.
Die Unternehmensgruppe Fischer, die heute rund 3.850 Mitarbeiter weltweit
beschäftigt und einen Umsatz von 560 Millionen Euro erwirtschaftet, gilt bis
heute als extrem innovativ: Mehr als 14 Patentanmeldungen pro 1000 Mitarbeiter
jährlich sind bei Fischer Standard - der Durchschnittswert der deutschen
Industrie dagegen liegt bei rund 0,6.
Mit dem achten Deutschen Gründerpreis zeichnen die Partner stern, Sparkassen,
ZDF und Porsche in drei weiteren Kategorien herausragende Unternehmen aus.
In der Kategorie StartUp wird die True Fruits GmbH aus Bonn geehrt. Das
Unternehmen produziert Smoothies - Getränke aus pürierten Früchten - in einem
besonders schonenden Verfahren und vertreibt sie auf dem deutschen Markt. "Die
True Fruits GmbH war der erste Anbieter von Smoothies in Deutschland und hat es
aus ihrer Pionier-Position heraus geschafft, in einer traditionellen Branche
innerhalb kürzester Zeit mit einer konsequenten Ausrichtung auf Premiumqualität
und einem innovativen Marketingkonzept ein neues Produkt zu etablieren und eine
Marke aufzubauen. Das Unternehmen verfolgt einen ganzheitlichen
Qualitätsansatz, der von der Ernte und dem Transport der Früchte, über die
schonende Verarbeitung bis zur Abfüllung in einer hochwertigen Glasflasche
reicht und hat damit zahlreiche große Kunden gewinnen können", so die
Begründung der Jury. Die Patenschaft übernimmt Kuratoriumsmitglied Gerd
Strehle.
Die Auszeichnung in der Kategorie Aufsteiger geht an die Nanion Technologies
GmbH aus München. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vermarktet
automatisierte, chip-basierte Messverfahren für Pharma- und Biotech-Unternehmen
und ermöglicht damit eine schnellere medizinische Wirkstofftestung. Die
Verfahren ermöglichen Kosteneinsparungen in der medizinischen Forschung. Die
Jury des Deutschen Gründerpreises ehrt das Unternehmen, "weil es in gerade
einmal fünf Jahren wissenschaftliche Forschungsergebnisse direkt in Produkte
überführt hat und bereits nach zwei Jahren den Break-even erreicht hat. Dem
bereits weltweit eingeführten Produkt sollen weitere folgen." Die Patenschaft
übernimmt Kuratoriumsmitglied Dr. Jürgen Heraeus.
Zum dritten Mal wird ein Sonderpreis verliehen. Mit dem Preis wird in diesem
Jahr die Teekampagne/ Projektwerkstatt GmbH mit Sitz in Potsdam geehrt. Das
Unternehmen bietet eine Sorte Tee in Großpackungen zu günstigen Preisen an,
ohne Zwischenhändler - entgegen den in der Branche üblichen Prinzipien. "Der
Gründer des Unternehmens, Professor Günter Faltin, hat mit seiner Gründungsidee
Strukturen in einem gesättigten Markt aufgebrochen und gezeigt, wie man durch
radikales Infragestellen bestehender Konventionen erfolgreich sein kann.
Ausgehend von seiner Vision, durch konsequente Vereinfachung Material und Wege
zu sparen, bietet er ein hochwertiges Produkt sehr preisgünstig an und hat die
Teekampagne zum größten Teeversandhaus in Deutschland entwickelt. Die
Teekampagne ist ein Beispiel für den gelungenen Transfer von der Wissenschaft
in die Praxis und zeigt, dass die Universität ein Labor für Gründungsideen sein
kann", fasst die Jury zusammen."
In der Kategorie Schüler wird das Team Dentacare aus Geisenheim-Johannisberg
(Hessen) für seine fiktive Geschäftsidee einer elektrischen Zahnbürste
prämiert, die frühzeitig Erkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch erkennen kann.
In der Zahnbürste sind Sensoren versteckt, die den gesamten Mundraum scannen.
Ein integriertes Display zeigt dem Verbraucher genau die Stellen im Mundraum
an, die betroffen sind und liefert Tipps zum weiteren Vorgehen. Die fünf jungen
Nachwuchsgründer setzen auf das heute ausgeprägte Gesundheitsbewusstsein der
Verbraucher. Die Menschen legen viel Wert auf einen gesunden Körper - also auch
auf gesunde Zähne.
Die Preisträger und Nominierten in den Kategorien StartUp und Aufsteiger
erhalten ein individuelles, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Coaching durch
die Unternehmensberatung Porsche Consulting GmbH. Zudem übernehmen
Kuratoriumsmitglieder des Deutschen Gründerpreises über einen Zeitraum von zwei
Jahren Patenschaften für alle Nominierten und Preisträger in den Kategorien.
Je nach Bedarf stellen die Paten erfolgsnotwendiges Know-how in allen
betriebswirtschaftlichen Bereichen wie Finanzierung, Organisation, Marketing,
Recht oder Personal und natürlich auch Kontakte zur Verfügung. Die Nominierten
erhalten außerdem ein eintägiges Medientraining sowie Zugang zum Alumni-
Netzwerk.
Der Deutsche Gründerpreis ist die bedeutendste Auszeichnung für herausragende
Unternehmer in Deutschland. Ziel der Initiative ist es, ein positives
Gründungsklima in Deutschland zu fördern und Mut zur Selbstständigkeit zu
machen. Der Preis wird jährlich in den Kategorien Schüler, StartUp, Aufsteiger
und Lebenswerk verliehen. Außergewöhnliche Unternehmerleistungen können mit
einem Sonderpreis gewürdigt werden. Ausgelobt wird der Deutsche Gründerpreis
von den Partnern stern, Sparkassen, ZDF und Porsche, die sich bereits seit 1997
für die Förderung des Unternehmertums und der Gründungskultur engagieren. Der
Deutsche Gründerpreis wird durch ein hochkarätiges Kuratorium unterstützt, das
Patenschaften für die Nominierten und Preisträger übernimmt. Förderer des
Deutschen Gründerpreises sind die Bertelsmann AG, die Gruner + Jahr AG, die
Süddeutsche Zeitung und die Versicherungen der Sparkassen. Kooperationspartner
ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.
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