Die führenden G8-Industriestaaten wollen sich auf ihrem Gipfel im italienischen L’Aquila offenbar zu dem Ziel bekennen, den weltweiten Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies geht nach Informationen der "Berliner Zeitung" aus einem ersten Entwurf der italienischen Präsidentschaft für die Abschlusserklärung hervor.
Konkrete mittelfristige Reduktionsziele sind darin dagegen nicht vorgesehen. Das betrifft auch die Empfehlung des Weltklimarats, die Industriestaaten sollten ihre Emissionen bis 2020 um 25 bis 40 Prozent verringern.Dabei handelt es sich um eine erste Beschlussvorlage, die von den Staats- und Regierungschefs in L’Aquila noch verschärft, aber auch noch abgeschwächt werden kann.
In Verhandlungskreisen hieß es, in einigen Delegationen gebe es noch Vorbehalte gegen das Zwei-Grad-Ziel. Denn dieses würde nach Berechnungen der UN bedeuten, dass die weltweiten Emissionen bis Mitte des Jahrhunderts um mindestens 80 Prozent gegenüber 1990 sinken müssten. Viele Klimaforscher halten angesichts der sich beschleunigenden Erderwärmung sogar ein Minus von 95 Prozent bis 2050 für erforderlich, um das Ziel zu erreichen.
Weiter wollen die G8 ldemnach beschließen, dass der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen „bis zum Jahr 2020 seinen Höhepunkt erreicht haben soll“, um danach langsam zu sinken. Außerdem sprechen sich die Industrieländer in dem Entwurf dafür aus, die Emissionshandelssysteme der einzelnen Länder und Regionen besser miteinander zu verzahnen und im Rahmen von Konjunkturpaketen klimafreundliche Technologien zu fördern. Das gesamte Papier steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Staats- und Regierungschefs.