Deutsche Unternehmen verlieren an denWeltbörsen an Bedeutung. Nach den ersten sechs Monaten dieses Jahresgehören nur noch fünf deutsche Konzerne zu den 100 wertvollstenUnternehmen der Welt, drei weniger als noch im Gesamtjahr 2008. „DieErholung an den weltweiten Aktienmärkten ging an den deutschenTop-Konzernen weitgehend vorbei“, sagte Hendrik Hollweg, Mitglied desVorstands der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Ernst & Young,der in Berlin erscheinenden Tageszeitung DIE WELT (Dienstagausgabe).Laut einer aktuellen Untersuchung von Ernst & Young, die dem Blattexklusiv vorliegt, fiel Deutschland damit im Länderranking vom zweitenauf den fünften Platz zurück.
Dominiert wird die Statistikunverändert von den USA, die 37 Unternehmen unter den Top-100 haben.China kommt auf elf Platzierungen, Großbritannien auf neun undFrankreich auf sieben. An der Spitze des Rankings steht der chinesischeEnergieriese Petrochina mit einer Marktkapitalisierung von knapp 367Milliarden US-Dollar.
Teuerstes deutsches Unternehmen istVolkswagen. Die Wolfsburger liegen mit einem Börsenwert von gut 107Milliarden US-Dollar auf Platz 35 der Rangliste. Dahinter landeten derEnergieversorger E.on auf Platz 62, Siemens auf Position 70, dieDeutsche Telekom auf Rang 91 und der Softwarehersteller SAP auf Platz96. Zusammen kommt das Quintett auf einen Börsenwert von 338 MilliardenDollar, 30 Milliarden weniger als noch zum Jahresende 2008. Herausgefallen aus der Liste der 100 weltweit wertvollsten Unternehmen sindin diesem Jahr der Chemieriese Bayer, der Stromversorger RWE und derVersicherungskonzern Allianz.
Zum Stichtag 30. Juni 2009 waren diezehn teuersten Unternehmen der Welt zusammen 2,2 Billionen US-Dollarwert. Vor einem halben Jahr lag ihr Börsenwert noch knapp darunter bei2,1 Billionen. Die Top-100 kommen steigerten ihren Wert im Verlauf desersten Halbjahres sogar von 9,3 auf 9,9 Billionen US-Dollar. DieserZuwachs stammt von den Konzernen aus den Schwellenländern. Sie gehörenzu den Gewinnern der aktuellen Statistik. „Es zeichnet sich ab, dassdie dortigen Unternehmen diese Krise besser überstehen werden als dieEuropäer und die Amerikaner“, begründet Hollweg.