Der US-Bundesstaat Kalifornien ist die sechstgrößte Volkswirtschaft der Welt. Unglücklicher Weise - aus Sicht von Gouverneur Arnold Schwarzenegger - gehört sein Bundesstaat noch immer den USA an, kann demnach gerade nicht G8-Teilnehmer sein und – was vermutlich schlimmer wiegt – muss sich auch noch mit einer Knappheit an US-Dollar zwischen Crescent City und San Diego auf Regierungsseite herumplagen.
Während in anderen Bundesstaaten (bislang!) dann einfach gespart wird, rücken Schwarzenegger und seine Regierungstruppe aber keinen Inch von ihren Geldausgaben ab. Warum sich auch darum kümmern, dass die Einnahmen, wegen drastisch fallender Steuern, auf dem Rückzug sind, wenn man doch einfach mit der Ausgabe von Schuldscheinen das Problem „lösen“ kann.
Und so ist es inzwischen Fakt, dass Kalifornien einen Großteil seiner Bediensteten sowie ausstehende Rechnungen mit frisch gedruckten Schuldscheinen bezahlt. Diese sind dann bis Anfang Oktober 2009 in US-Dollar eintauschbar – oder halt „irgendwann“, wenn die Regierung wieder in Originalwährung flüssig ist.
Damit wurde eindeutig eine schon bald milliardenschwere Parallelwährung geschaffen, deren Austauschverhältnis zur Hauptwährung sich erst noch am Markt finden muss. Vermutlich werden Arnolds Schuldscheine, nicht überall im Surfer- und Silikon-Paradies reißenden Absatz finden.
„Wertlos“ sind diese Schuldscheine allerdings ganz und gar nicht, denn vermutlich wird Kalifornien von der Bundesregierung in Washington dazu verdonnert werden, diese „Papierchen“ so schnell es geht wieder in echte Währung zu tauschen.
Ferner ist für Wert gesorgt da mit diesen Schuldscheinen natürlich Steuern an Sacramento gezahlt werden können, denn die Schwarzenegger-Regierung muss natürlich die selbst geschaffene Parallelwährung als Zahlungsmittel akzeptieren.
Solle es daher auf Sicht dazu kommen, dass die Bevölkerung Kaliforniens diese Schuldscheine komplett akzeptiert, würde Sie den US-Dollar 1:1 ergänzen.
Machen Sie sich bitte klar, was für Vorteile sich daraus für die Regierungsseite ergeben würde: Statt sich teuer über Kredite beim Bankenapparat und institutionellen Anlegern, die fast alle zu Großbanken zugehörig sind, zu verschulden, wird zinsloser Kredit, also „Geld“ in Umlauf gebracht.
Dieser „Versuchsaufbau“ der Umgehung der US-Notenbank, die nichts weiter ist als das Spitzeninstitut der Geschäftsbanken, wird natürlich auf keinen Fall erfolgreich verlaufen, denn es tastet das private Geldmonopol an, würde zu Ende gedacht das Bankensystem jetziger Prägung zerstören. Es ist davon auszugehen, dass dies nicht geschehen wird und „Arnie“ lediglich in seinen Filmen siegreich von dannen ziehen darf.