20 bis 25 Prozent der insgesamt 6000deutschen Maschinenbauer stehen vor dem Aus. Das ist das Ergebnis einerStudie der Münchener Restrukturierungsberatung Alvarez&Marsal. „DieBranche steht vor einem schmerzhaften Ausleseprozess. Es wird schonkurzfristig eine flächendeckende Bereinigung geben“, sagte StudienautorMichael Pesch der in Berlin erscheinenden Tageszeitung DIE WELT(Montagausgabe).
Mit einer Erholung der angespanntenLage rechnet Pesch erst von 2011 an. Und bis dahin sollen nachBerechnungen von Alvarez&Marsal sämtliche liquiden Mittel derMaschinenbau-Unternehmen aufgebraucht sein und das Eigenkapital – dieQuote lag zuletzt bei durchschnittlich 30 Prozent – um mindestens dieHälfte abschmelzen.
Denn die aktuelle Krise hat dramatischeAuswirkungen auf Umsatz und Ergebnis. „Unser Prognosemodell geht voneinem Umsatzrückgang in Höhe von 25 Prozent bis zum Jahr 2010 aus“,sagte Pesch der WELT. Gleichzeitig sollen in den Jahren 2009 und 2010branchenweit jeweils Verluste in Höhe von rund elf Mrd. Euro auflaufen.Zum Vergleich: 2008 hatte es bei einer durchschnittlichenNachsteuerrendite von 4,5 Prozent noch einen Gewinn von gut neun Mrd.Euro gegeben, Alvarez&Marsal berichtet.
Als Folge der aktuellen Krise erwartetPesch nun einen heftigen Preiskampf. „Die Unternehmen reagieren damitauf die massive Unterauslastung“, begründete er. Tatsächlich ist dieKapazitätsauslastung im Maschinenbau binnen eines Jahres von knapp 99Prozent auf derzeit 72 Prozent zurückgegangen. Einen noch tieferen Fallhat bislang nur der Restbestand an Aufträgen verhindert. „Die werdenaber im derzeit laufenden dritten Quartal weitgehend abgearbeitetsein“, sagte Pesch der WELT. Daher werde die Auslastung in denkommenden Monaten weiter sinken.