Goldman Sachs mit super Zahlen. Die Ergebnisse, die heute ausgewiesen wurden, übertrafen sogar die Vorjahreszahlen. Trotz des sich abzeichnenden guten Ergebnisses hatten leitende Manager ihre Aktien bereits vorher verkauft. Dies weckt bei Insidern Zweifel darüber, ob die Ergebnisse tatsächlich so gut sind, wie sie auf dem Papier heute ausgewiesen wurden.
Demnach hat die US-Großbank im zweiten Quartal den Gewinn gesteigert und damit die Erwartungen deutlich übertroffen. Bei Einnahmen von 13,8 Milliarden Dollar lag der Gewinn je Aktie bei 4,93 Dollar, wie das Institut am Dienstag mitteilte.
Die Kernkapitalquote (Tier 1) lag bei 13,8 Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 3,48 Dollar je Anteilsschein und Erträgen von 11,18 Milliarden Dollar gerechnet. Vor einem Jahr hatte Goldman Sachs 4,58 Dollar je Aktie und einen Ertrag von 9,42 Milliarden Euro ausgewiesen.
Insidertrading bei Goldman Manager? Verkäufe zwischen Dezember und Februar auf dem Höhepunkt .
Einige Manager von Goldman Sachs haben einem Zeitungsbericht zufolge seit dem Zusammenbruch des Rivalen Lehman Brothers eigene Aktien im Wert von fast 700 Millionen Dollar abgestoßen. Die Verkäufe seien überwiegend in dem Zeitraum getätigt worden, in dem das Institut mit zehn Milliarden Dollar an staatlichen Hilfsgeldern gestützt worden sei, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf Mitteilungen an die US-Börsenaufsicht SEC.
Demnach droht nun heftige Kritik von Regierung und Kongressabgeordneten. Eine Goldman-Sprecherin wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Zwischen September 2008 und April 2009 veräußerten die Goldman-Manager demnach Aktien im Wert von 691 Millionen Dollar und damit deutlich mehr als vor Jahresfrist: Zwischen September 2007 und April 2008 seien lediglich Anteilsscheine im Umfang von 438 Millionen Dollar verkauft worden, obwohl der Aktienkurs damals deutlich höher gewesen sei, berichtete die Zeitung.
Besonders viele Aktien seien zwischen Dezember und Februar verkauft worden. Goldman-Titel notierten in diesem Zeitraum nahe einem Rekordtief, nachdem die Bank im Schlussquartal erstmals seit ihrem Börsengang 1999 in die roten Zahlen gerutscht war. Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers hatte sich Goldman wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten von einer reinen Investmentbank in eine Geschäftsbank umwandeln müssen, um besseren Zugang zu staatlichen Hilfen zu erhalten.